Alpen Das Schützen-Plakat zeigt die Burg

Alpen · Das Fest des Junggesellen-Schützenvereins Alpen wirft seine Schatten voraus. Gestern Abend wurde bei der Festversammlung das aktuelle Plakat präsentiert. Erinnerung an ein markantes, einst hochmodernes Gebäude.

 Hubert Scheeren malt seit Jahrzehnten das Plakat für das Schützenfest der Junggesellen, deren Ehrenpräsident er ist. Diesmal hat er mit Bleistift die Burg Alpen aufs Papier gebracht, die eine bewegte Geschichte hatte aber schon vor langer Zeit abgerissen worden ist.

Hubert Scheeren malt seit Jahrzehnten das Plakat für das Schützenfest der Junggesellen, deren Ehrenpräsident er ist. Diesmal hat er mit Bleistift die Burg Alpen aufs Papier gebracht, die eine bewegte Geschichte hatte aber schon vor langer Zeit abgerissen worden ist.

Foto: Fischer Armin

Das Schützenfest der Junggesellen rund um Pfingsten hat eine große Tradition. Zur Vorbereitung gehört stets das Plakat, das die verschiedenen Termine des Festreigens verkündet. Verantwortlich für die Motivwahl wie auch für Gestaltung ist Ehrenpräsident Hubert Scheeren. Geheime Sache ab Weihnachten also, streng gehütet. Bis gestern. Die Rheinische Post durfte wenige Stunden, bevor es auf der Festversammlung gelüftet wurde, einen Blick auf das Plakat werfen - im Hochformat wie das zentrale Motiv, die Burg Alpen.

"Damit erinnern wir städtebaulich an die Burg, die als Jugendherberge weit über die Grenzen von Alpen hinaus bekannt war", so Scheeren. 1928 wurde sie "als ein Mittelpunkt für Heimatpflege und Wandern am Niederrhein" ihrer Bestimmung übergeben, wie im historisch gehaltenen Nachdruck mit Grußwort von Landrat van Endert nachzulesen ist.

Als Vorlage diente Scheeren eine alte Postkarte. Er fing zunächst mit der Umsetzung des großen Motivs an. Immerhin das 38. Plakat aus seiner Feder. Die kreative Arbeit ist ihm immer noch Freude und Herausforderung zugleich. Der Bezug zum Schützenverein und der Burg Alpen ist gegeben. "Wenn man hier langging, kam man zur Schießschlucht", zeigt Scheeren den Weg auf dem Bild. "Die Burg brachte die Jugend nach Alpen. Das war damals etwas ganz Tolles." Zum wiederholten Mal arbeitete er mit einem Schwarz-Weiß-Motiv fürs Plakat.

Das Oval liegt auf einem stufenweise vergrößerten Birkenblatt, rechts und links sind die Termine rund um das Schützenfest aufgelistet. An die Burg Alpen als Begegnungsstätte erinnert sich auch Ortsvorsteherin Karin von der Horst. "Das war ein Begriff", sagt sie. Vor allem der Blick von der Terrasse auf den weiten Niederrhein hat sie beeindruckt. Der Homberger Architekt Kuckelmann hatte die Burg mit den stufenähnlich angelegten Stockwerken in modernster Bauweise entworfen. "Die Flachdächer auf den Terrassen machten Probleme. Sie waren nicht dicht", so Scheeren. Die Tagungsräume boten rund 200 Menschen Platz. Bereits 1929, im ersten Jahr, kamen 50.000 Gäste. In der NS-Zeit wurde die Jugendburg zur Gebietsführerschule Herbert Howarde. Nach dem Krieg diente sie als Flüchtlingsunterkunft und blieb dann ihrem Schicksal überlassen. Vor allem als Fundus für Baumaterialien diente ab Mitte der 1960er Jahre, 1968 wurde sie abgerissen, "weil damals schon Xanten als neuer Standort für eine Jugendherberge feststand", so Scheeren.

Bei den Motiv-Arbeiten hatte er mit der Blattgröße und -gewicht zu kämpfen. Zwei Kilo pro Quadratmeter schob er auf dem glatten Tisch hin und her. "Bei Bleistiftzeichnungen muss das Blatt sauber bleiben", so der erfahrene Plakatkünstler, da das Graphit-Ton-Gemisch schnell für einen Graustich sorgt.

Von heute an schmückt das 38. Plakat des Junggesellen-Schützenvereins die Schaufenster der Geschäfte. Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag, 18. Mai. Pfingstdienstag gibt es einen neuen König.

(RP)
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