Rheinberg Das Trio Amouné überzeugt in der Orsoyer Kirche

Rheinberg · "Jeden Monat hier so ein Konzert auf die Beine zu stellen, das ist für so eine Ortschaft schon was Besonderes", meinte der selbstbewusste Pfarrer Uwe Klein und wünschte den gut 70 Zuhörern ein schönes Konzert.

Diesmal hatte Klein das Trio "Amouné" für eine musikalische Stunde gewinnen können. "Wir haben die Highlights für diese klassische Besetzung für eine Gattung, die man Barockmusik nennt", meinte Trompeter Dirk Wittfeld bei der Begrüßung der Zuhörer "von oben" bei der Orgel.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Wittfeld und seine Kollegen - die Sopranistin Judtih Hoffmann und Simone Döring an der Orgel - bereits mit der Händel-Komposition "Let the bright seraphim" ein erstes Glanzlicht gesetzt - mit einer fast fanfarisch anmutenden Trompete, dem klaren und hellen Gesangsstimme und der unaufdringlich agierenden Orgel als Klangboden.

Den folgten im Anschluss elf weitere Einzelperlen, die trotz ihrer Ähnlichkeit des so barockstrikten Klangkorsetts die Nuancen in dieser Gattung hörbar machten. "Das ist das Spannende an diesem Genre", meinte Sängerin Hoffmann Minuten nach dem Konzert.

Und so spannte das Trio einen weiten Bogen - von dem rhythmisch etwas zackigeren "Trumpet Voluntary" von John Stanley mit Trompete und Orgel, dem gesanglich beeindruckenden "Rejoice" aus dem "Messiah" von Händel bis zu dem in seiner fast "improvisatorisch" anmutenden Art beinahe "jazzig" wirkenden "Allegro F-Dur" von Philipp Emanuel Bach. Melodisch von der fast stakkatoklingenden Trompete vorangetrieben, mit einer meisterhaften Gesangslinie ausgestattet, entwickelte "Jauchzet Gott" seinen sehr eigendynamischen Lobpreis. "Johann Sebastian Bach hat sehr ausgefallene Werke geschrieben", kommentierte Dirk Wittfeld das Werk.

Schlicht schön geriet Händels "Lascia ch'io pianga" mit Hoffmanns getragenem Vokal, düster melancholisch dagegen Dörings Orgelspiel bei Corellis "Grave". Großartig gerieten bei der Aufführung Hoffmanns Phrasierungen bei "Eternal source" von Händel.

Mit drei Henry-Purcell-Kompositionen - dessen Konzert für Trompete und Orgel, "Dido's lament" und mit dem "Sound of the Trumpet" - endete die sehr spannende Musikstunde. Dabei griff Wittfeld bei den letzten beiden Stücken zum Flügelhorn als gleichberechtigte "Stimme". Mit Monteverdis "Krönung der Poppea" als Zugabe verabschiedete sich das Trio - das Publikum quittierte den Vortrag mit viel Applaus.

(aflo)
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