Rheinberg Dem Fährkopf in Orsoy droht das Aus

Rheinberg · Fachleute halten die Sanierung für überfällig. Die Kosten werden auf 50 000 Euro geschätzt. Unklar ist, wer zahlt.

 SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider hatte gestern zum "Gipfel" am Fähranleger in Orsoy eingeladen. Die Zufahrt zur Fähre ist so ruckelig, dass eine Sanierung geboten ist. Momentan scheint noch keine Lösung in Sicht. Es fehlt das Geld.

SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider hatte gestern zum "Gipfel" am Fähranleger in Orsoy eingeladen. Die Zufahrt zur Fähre ist so ruckelig, dass eine Sanierung geboten ist. Momentan scheint noch keine Lösung in Sicht. Es fehlt das Geld.

Foto: Olaf Ostermann

Die Rheinfähre in Orsoy verbindet nicht nur den rechten und den linken Niederrhein, sie stellt für viele Menschen auch die kürzeste Verbindung vom Wohnort zum Arbeitsplatz dar; zudem wird sie gerade im Sommer von vielen Touristen genutzt. Der starke Verkehr hat dazu geführt, dass die Fahrt zur Fähre mittlerweile sehr holprig verläuft. Der Fährkopf ist derart in Mitleidenschaft gezogen, dass das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg die Verkehrssicherheit gefährdet sieht.

Im Rahmen seiner Sommertour hat sich SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider vor Ort ein Bild vom Zustand der Rampe gemacht und nach Lösungsansätzen gesucht. Schneider hatte neben den Genossen im Landtag, Norbert Meesters aus Wesel und Frank Börner, auch den Bundestagsabgeordneten Arno Klare, Rheinbergs Beigeordnete Rosemarie Kaltenbach auch Brigitta Beul ans Rheinufer nach Orsoy eingeladen.

Und die Leiterin des Duisburger Wasser- und Schifffahrtsamtes machte gleich deutlich, wer den Schwarzen Peter hat: "Im Vertrag mit dem Fährbetreiber ist klar geregelt, dass sich die Rampen in einem ordnungsgemäßen Zustand befinden müssen, und dafür muss die Oberfläche saniert werden." Bereits vor drei Jahren hätten erste Gespräche mit Dirk Nowakowski, Betreiber der Rheinfähre, begonnen. Passiert sei seitdem nichts. Offensichtlich scheitert die Sanierung am Geld, die Rede ist von bis zu 50 000 Euro.

"Wie geht es denn nun mit dem Fährkopf weiter?" wollte Schneider wissen. "Wir als verantwortliche Behörde müssen irgendwann den Fährkopf stilllegen, aber das ist nicht unser Ziel. Wir wissen, welche Bedeutung die Fähre für die Menschen in der Umgebung hat", so Beul. Rosemarie Kaltenbach stellte direkt klar, dass von der Stadt keine Hilfe zu erwarten sei: "Wir befinden uns in der Haushaltssicherung. Im Übrigen handelt es sich um eine Landesstraße, für die wir nicht zuständig sind."

René Schneider versprach, sich im Landtag umzuhören: "Vielleicht gibt es ja Fördermittel für eine solche Maßnahme." Wie ein Fährkopf ansehnlich saniert werden kann, ist einige Kilometer stromabwärts in Bislich zu besichtigen.

Allerdings gebe es da einen entscheidenden Unterschied, berichtete Norbert Meesters, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: "In Bislich ist der Heimatverein Fährbetreiber. Da gab es zahlreiche Sponsoren, die an der Finanzierung beteiligt waren. Hier handelt es sich um einen privaten Unternehmer. Das macht die Sache schwieriger." Zumal niemand genau weiß, wie hoch die Investitionskosten tatsächlich sind. Auch wenn es offiziell niemand sagen wollte, hinter vorgehaltener Hand hieß es: "Mit einem konkreten Kostenplan würde vielleicht was gehen." Auf den aber lässt der Fährbetreiber bislang warten.

(erko)
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