Rheinberg Der Dorfbus macht Menzelener mobil

Rheinberg · Das Team der Dorfwerkstatt bietet mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes einen Fahrdienst an.

 Sven Rosenkranz, Irmgard Gräven, Rolf Streichenbier und Siegfried Remy (von links nach rechts) mit dem Fordbus des DRK-Kreisverbands, der künftig für die Menzelener bereitsteht.

Sven Rosenkranz, Irmgard Gräven, Rolf Streichenbier und Siegfried Remy (von links nach rechts) mit dem Fordbus des DRK-Kreisverbands, der künftig für die Menzelener bereitsteht.

Foto: Gabriele Kremer

Menzelen wird mobil. Auf Initiative der Arbeitsgruppe Senioren der Dorfwerkstatt Menzelen gibt es ab sofort einen Fahrdienst, der in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz angeboten wird. Der DRK-Kreisverband Niederrhein in Wesel stellt einen Ford Transit zur Verfügung, der künftig seinen Standort in Menzelen am DRK-Zentrum an der Neue Straße haben wird. Mitfahren können insbesondere Senioren, aber auch Jugendliche (auch kleine Gruppen) oder zum Beispiel Familien, in denen es einen Rollstuhlfahrer gibt. Denn der Bus kann bis zu vier Rollstühle mitnehmen.

"Der Fahrdienst ist das Ergebnis unserer Umfrage, die wir unter Menzelener Senioren gemacht haben", schildert Ulrich Petroff vom Dorfwerkstatt-Team. Denn dabei stellte sich heraus, dass viele ältere Menzelener keinesfalls so mobil sind wie man annehmen könnte. Auf der Suche nach einem Partner für das Vorhaben wurden die Ehrenamtlichen beim DRK Menzelen fündig. Im DRK-Zentrum ist auch das Dorfbüro untergebracht, das immer mittwochs von 17 bis 19 Uhr geöffnet hat.

Siegfried Remy vom DRK Menzelen habe den Kontakt zum Kreisverband hergestellt, wie dessen Mitarbeiter Sven Rosenkranz berichtete: "Der behindertengerechte Ford Transit wird bei uns kaum genutzt, nur für eine Schulfahrt pro Tag. Nun wird der Wagen wenigstens regelmäßig bewegt."

Und bringt vielleicht auch noch etwas ein. Denn die Fahrten sind nicht kostenlos. Pro Anfahrt des Busses fallen einmalig fünf Euro an, für jeden gefahrenen Kilometer dann weitere 80 Cent. Ulrich Petroff: "Fahren mehrere mit, wird's natürlich günstiger." Dabei unterstreicht er ebenso wie Ortsvorsteherin Irmgard Gräven, dass der Bus kein Ersatz für ein Taxi ist und auch nicht mit dem Bürgerbus Alpen verwechselt werden darf. "Wir können zum Beispiel Fahrten zum Arzt nicht mit der Krankenkasse abrechnen", betont Sven Rosenkranz. Zudem müssen Fahrten in der Regel zwei Tage vorher angemeldet werden, weil alle Fahrer ehrenamtlich dabei sind und es keinen festen Fahrdienst gibt. Abrufbar sein soll der Bus von 7 bis 22 Uhr.

Die ersten Probefahrten haben bereits stattgefunden — erfolgreich. "Ich habe schon Senioren zum Einkaufen gefahren", berichtete Siegfried Remy, einer von drei Fahrern des DRK Menzelen. Die anderen sind Andreas Eloo und Hans Schmeida. "Es gibt auch schon vier Interessenten aus dem Dorfbüro-Team", sagt Hans Reuber, der die Intention des Fahrdienstes und des Begriffs Mobilität so definiert: "Der Bus ist für alle da, die sich in Menzelen beengt fühlen und selbst nicht beweglich sind."

(RP)
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