Rheinberg DGB solidarisch mit Amazon-Streikenden

Rheinberg · Der Ortsverband Rheinberg, Alpen, Xanten, Sonsbeck des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) steht ohne Wenn und Aber an der Seite der Streikenden bei Amazon.

 Bei Amazon in Rheinberg wird noch bis morgen Abend gestreikt.

Bei Amazon in Rheinberg wird noch bis morgen Abend gestreikt.

Foto: AF

"Wir sind solidarisch, wir mischen uns dann ein, wenn Arbeitnehmer wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden", sagte gestern Karin Wolk, 1. Vorsitzende des DGB-Ortsverbands, in der Gaststätte "Zur Schopsbröck", wo das Streikbüro eingerichtet ist. Bei einer Betriebsbesichtigung für Rheinberger Politiker und die Verwaltungsspitze habe Geschäftsführer Cavit Yilmaz erst kürzlich deutlich gesagt, dass Amazon das Recht habe, sich nicht tariflich zu binden. "Das stimmt", so Wolk. "Aber ein großes Unternehmen wie Amazon hat das deutsche Arbeitsrecht anzuwenden. This is not America, this is Germany. Und wir haben hier deutsches Tarifrecht", konstatierte die Vorsitzende.

Verdi-Gewerkschaftssekretärtin Sabine Busch verwies auf die Ausmaße des Amazon-Streiks: "Das ist kein versprengtes Grüppchen, das sich hier für einen Tarifvertrag einsetzt. Dass Amazon das ignoriert, ist schlichtweg eine Unverschämtheit." Karin Wolk bezeichnete das Verhalten als "unfair, ausbeuterisch und nicht zu akzeptieren". Sie zeigte gestern symbolisch eine Rote Karte Richtung Amazon.

Rheinberg: Einblick in das Innere von Amazon
28 Bilder

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Betriebsratsvorsitzender Tim Schmidt und sein Stellvertreter Jörg Schüring verwiesen auf die enorme Streikbereitschaft. "Pro Tag beteiligen sich rund 500 der derzeit 2000 beschäftigten Kollegen", sagte Schmidt. Der Umgang mit der Geschäftsleitung in Rheinberg sei dennoch respektvoll. Karin Wolk kündigte DGB-eigene Aktionen für den Fall an, dass der Streik bei Amazon fortgeführt werde.

(RP)
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