Rheinberg Die Eiche ist gefällt, die Wut bleibt

Rheinberg · Die Grüne-Fraktion unterstreicht, dass sie von Beginn an gegen die Ausweisung des Budberger Bebauungsgebietes gestimmt habe. Die Bündnisgrünen sehen die Schuld eher bei der CDU und SPD.

 Nur ein Stumpf ist von der Eiche geblieben.

Nur ein Stumpf ist von der Eiche geblieben.

Foto: Ute Kleintges

Die Empörung über die gefällte Eiche in Budberg ist groß. Die beiden Leserbriefe auf dieser Seite sind nur zwei der vielen Meinungsäußerungen zum Thema, die die Redaktion erreichten.

Unterdessen fühlen sich die Bündnisgrünen unverstanden. In einer Pressemitteilung fragte Fraktionsvorsitzender Jürgen Bartsch gestern: "Wer trägt die Verantwortung für die Baumfällung in Budberg?"

Da Rheinberg die waldärmste Kommune in Nordrhein-Westfalen sei, schmerze jede einzelne Baumfällung besonders. Bartsch: "Nachdem schon in Sachen der Blaufichte am Stadteingang Rheinbergs die Verwaltung keine besondere Sensibilität hat walten lassen, ist nun in Budberg eine stattliche Eiche gefällt worden, die eigentlich durch die Rheinberger Baumschutzsatzung geschützt war. Ein Bauprojekt und das damit verbundene Geld waren offenbar wichtiger."

Leider helfe die Feststellung, "dass es sich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Planungsfehler der Verwaltung handelt, dem Baum auch nicht mehr". Vier Ersatzpflanzungen sollen den Verlust kompensieren, können dies nach Einschätzung der Grünen aber sicher erst in vielen Jahren.

Die Grünen-Fraktion habe direkt nach Bekanntwerden der Fällungsabsicht nach Wegen gesucht, diese noch zu stoppen. Jürgen Bartsch: "Mit einem Dringlichkeitsantrag haben wir erwirkt, dass die für Montag geplante Fällung ausgesetzt wurde, um zu klären, ob es politische Mehrheiten gebe, den Baum noch zu retten. Doch weder CDU noch SPD haben die Grünen darin unterstützt." Der Vorwurf, die Grünen hätten zu spät und deshalb vergeblich interveniert, gehe daher fehl. Durch den Dringlichkeitsantrag habe es durchaus die Chance für die Erhaltung des Baums gegeben. Doch ohne politische Mehrheiten sei jede Intervention vergeblich.

Für die Grünen war "der eigentliche Sündenfall" die Ausweisung des betreffenden Bebauungsgebietes in Budberg, in dem auch diese Eiche stand. Damit verliere dieses Areal am Ortseingang seinen niederrheinischen Charakter. Die Grünen hatte sich stets dagegen ausgesprochen, gerade mit Verweis auf den landschaftlichen und ökologischen Wert dieses Gebietes. Bartsch: "Auch damals bei der Aufstellung des B-Plans standen wir im Rat allein mit unseren Versuchen, die Bebauung zu verhindern."

(up)
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