Rheinberg Die Ferienschule ist eine Erfolgsmodell

Rheinberg · 70 Schüler der Europaschule frischen eine Woche vor dem Schulstart freiwillig den "alten" Stoff in Mathematik, Deutsch und Englisch auf.

 Schriftliche Division und das Einmaleins wiederholt: Schüler der 6. Klassen beim Mathematikunterricht mit Gila Werner.

Schriftliche Division und das Einmaleins wiederholt: Schüler der 6. Klassen beim Mathematikunterricht mit Gila Werner.

Foto: Armin Fischer

Bereits zum dritten Mal öffnet die Ferienschule der Europaschule Rheinberg. Eine Woche lang unterrichtet Gila Werner das Fach Mathematik in locker leichter Version. Ihre Kollegin Vanessa Hagemann bietet das Fach Englisch und Simone Möhlmann das Fach Deutsch an.

"Heute haben wir schriftlich dividiert, das Einmaleins wiederholt und Mathe-Bingo gespielt", berichtet Ceren (11), die in die sechste Klasse kommt. Mathe-Unterricht und Schulferien, das passt, meint die elfjährige Charen. "Dann sind die Ferien am Schluss nicht mehr langweilig", fügen Busra (11) und Jan (12) hinzu.

Neun ehemalige Fünftklässler nehmen in der Ferienschule am Unterrichtsfach Mathematik teil. Die Stimmung ist gut, auch wenn die erste Mathe-Einheit pünktlich um 9 Uhr beginnt.

Rund 70 Kinder der künftigen sechsten und siebten Klassen nutzen die Ferienschule. "In den Beratungskonferenzen wird vor den Ferien überlegt, wer von dem Angebot profitiert und Lücken füllen kann. Wir sprechen mit den Eltern und den betreffenden Schülern. Alles basiert allerdings auf Freiwilligkeit. Will der betreffende Schüler nicht, akzeptieren wir das", erzählt Gila Werner.

Dass Mathe-Unterricht dennoch spontan Spaß macht, hat sie im letzten Jahr erlebt, als zwei Schüler eher widerwillig zur Ferienschule kamen. Schnell war das Eis gebrochen und mit einem "Ist ja voll cool" alles geritzt.

Bei dem Übungsstoff geht es um das Auffrischen von mathematischen Grundrechenarten, die sozusagen im Schlafmodus sind und Bestandteil im Unterricht des kommenden Halbjahres sein werden.

Die positive Stimmung in den Kleingruppen programmiert den Erfolg vor, alles klappt. "Wir sind toll motiviert. Wenn die Schule los geht, haben wir schon einen Wissensvorsprung und kommen super mit", freut sich schon jetzt Charen.

Im Rückblick sind die Erfahrungen positiv. "Der Einstieg nach den Ferien klappt gut", bestätigt Gila Werner.

Saskia (12), Teilnehmerin der nachfolgenden Gruppe, verbesserte sich seit dem letzten Schuljahr auf eine gute Zwei und brauchte eigentlich nicht mehr teilnehmen. Doch Erfolg schmeckt bekanntlich süß und spornt an.

Anders als in den beiden Jahren zuvo, ist die Anmeldung zur Ferienschule verbindlich. Das ist eine Rahmenbedingung, die in den Familien ankommt, wie die jetzigen Teilnehmerzahlen zeigen.

Dem pädagogischen Ziel der Europaschule - Kompetenz förderndes, individualisiertes und selbstständiges Lernen - kommt die Ferienschule ganz nah. Die Europaschule als gebundene Ganztagsschule kennt keine Nicht-Versetzung. "Ich glaube, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihrem persönlichen Erfolg auf der Spur sind und in dieser Woche sehr viel mitnehmen. Schule ist lebensprägend", sagt Schulleiter Norbert Giesen.

Motivation, so der Schulleiter weiter, sei eben auch der Schlüssel zum Erfolg. "Wir versuchen mit dem Angebot in den Ferien bei den Schülerinnen und Schülern, die Lernbereitschaft und Lernfähigkeit sowie das soziale Verhalten anzusprechen", sagt Giesen.

(sabi)
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