Alpen Die Luft ist rein in der Straße Zum Wald

Alpen · Nach der Ausbau ist die Straße Zum Wald nicht nur optisch eine Vorzeigetrasse geworden. Auch der Kanalgeruch ist weg.

 Fachbereichsleiter Walter Adams (r.) und sein Mitarbeiter André Enge sind zu Recht ein wenig stolz darauf, was aus der Straße Zum Wald geworden ist. Der Abgleich mit dem alten Zustand zeigt die Unterschied.

Fachbereichsleiter Walter Adams (r.) und sein Mitarbeiter André Enge sind zu Recht ein wenig stolz darauf, was aus der Straße Zum Wald geworden ist. Der Abgleich mit dem alten Zustand zeigt die Unterschied.

Foto: Fischer/Foto: Privat

Lange herrschte dicke Luft in der Straße Zum Wald. Endlich ist die Luft rein, und die nicht offizielle Ehrenbezeichnung "Schlossallee von Alpen" hat einen wahren Kern. Nach dem Rückbau der Trasse zwischen Lindenallee und Rathausstraße ist die ein Straße zum innerörtliches Schmuckstück geworden. Und weil auch der Kanal endlich dicht ist, bedeutet der Ausbau einen Quantensprung für die Wohnqualität der Menschen in den teils sehr schicken, mit viele Liebe restaurierten Häusern.

Die Straße war lange ein Ärgernis und zuletzt in einem "katastrophalen Zustand", wie Walter Adams, Fachbereichsleiter Bauen im Rathaus, sagt. Bereits vor sechs Jahren gab's erste städtebauliche Überlegungen. "Die Fahrbahn ist immer nur geflickt worden", so Adams. Als dann im Zuge der Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzeptes - ein 10-Millionen-Euro-Projekt für gut 30 Kilometer Kanal - das Thema Kanalsanierung auch hier immer drängender wurde, kam die Überlegung auf, tiefgreifend durchzustarten und die Straße komplett mit in Angriff zu nehmen. Allein die Kosten erwiesen sich noch als Hemmschuh. Doch Fördermittel aus dem Topf Stadtumbau und ein großzügiger Verteilschlüssel machte den Beitrag der Anlieger verträglich.

2011 wurde ein Fachbüro mit der Planung beauftragt, ein Jahr später das Ergebnis in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Die Kanalisierung der Bönninghardt als erster Schritt wurde bereits mitgedacht. Denn die hatte Folgen für die Straße Zum Wald, auch wenn die Druckrohrleitung unmittelbar an die Lindenallee gelegt wurde, "weil sie da kaum jemanden stört", so Adams.

Auf dem "Steilstück" bleiben wie bei einem Wasserfall Verwirbelungen des Abwassers nicht aus, Schwefelwasserstoff wird freigesetzt. Nichts für feine Näschen, nicht mal für unsensible Nasen. Also sollten in der Straße Zum Wald, so Adams, "konsequente Lösungen nach dem Stand der Technik" in die Erde. Konkret hieß das: Oben an der Lindenallee wurde "wie im Schweinestall" ein Abluftkamin gelegt, Leitungen wurden begradigt, extrem glatte Röhren gewählt, um den Durchfluss geschmeidig, also möglichst geruchlos zu halten.

Am Ende setzten Spezialfirmen Geruchsverschlüsse auf die Öffnungen. Und siehe da: Klagen sind bislang ausgeblieben. Messungen belegen objektiv, was die Nase subjektiv feststellt: Die Luft ist rein. Damit will sich die Verwaltung noch nicht zufriedengeben. Es wird weiter gemessen und bei Bedarf nachbessert, verspricht der Bau-Chef im Rathaus.

Auch über der Erde gibt es allen Grund zur Freude. Die Fahrbahn grau gepflastert, der Gehweg auf einer Höhe gelblich abgesetzt, das macht die Straße eng, Parkflächen sind frei wählbar. Vor der Grundschule ändert sich die Farbgebung und die Linienführung, um ein deutliches Signal zu geben, dass hier Vorsicht geboten ist. Gelungen. Dazu wurden viele Bäumchen gepflanzt, die Grün ins aufgeräumte Straßenbild bringen.

Das i-Tüpfelchen: die schicken Laternen - mit energiesparender LED-Technik ökologisch wertvoll. Auch verkehrspolitisch wurde - gegen anfängliche Widerstände - ein recht deutlicher Akzent gesetzt. Die Straße Zum Wald - früher beliebte Umfahrung der Ampel im Dorf - ist zu einer Art unechter Einbahnstraße geworden. Man kommt oben von der Lindenallee nicht mehr rein. Anlieger dürfen aber noch "nach unten".

Walter Adams darf zufrieden sein. Er spricht von einer "Vorzeigetrasse" und bedauert, dass der Ärger über den Gestank vieles überlagert habe. Schwamm drüber. Das zählt nicht mehr. Sein Urteil: "Es ist schön geworden."

Etwas mehr als 1,3 Millionen Euro hat das Schmucksträßchen gekostet, 630 000 Euro der Kanal, 710 000 Euro die Straße - 105 000 Euro allein die Entsorgung der löchrigen Asphalts. Alles das ist Geschichte.

(RP)
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