Rheinberg Die Musikgruppen brauchen Nachwuchs

Rheinberg · Beim Neujahrskonzert des Rheinberger Amplonius-Gymnasiums offenbarte sich ein Problem, das Schulorchester, Chor, Flötengruppe und Rock AG gemeinsam haben: Ihnen fehlen Musiker. 80 Zuhörer erlebten Beiträge auf gutem Niveau.

 Das Blockflötenensemble beim Konzert. Von links. Monika Seiler, Sonja Püttjer, Hannah Teschke, Meike Nothers und Sina Herrmann.

Das Blockflötenensemble beim Konzert. Von links. Monika Seiler, Sonja Püttjer, Hannah Teschke, Meike Nothers und Sina Herrmann.

Foto: Olaf Ostermann

Der Applaus war genauso warmherzig wie im vergangenen Jahr, als das Neujahrskonzert des Amplonius-Gymnasiums in der St.-Anna-Kirche verklungen war. Das empfand jetzt nicht nur Monika Seiler so, die den Schulchor und das Blockflötenensemble leitet.

Allerdings wurde dieser Applaus nur von 80 Zuhörern gespendet. Vor einem Jahr waren es noch über 100 gewesen. Denn die Anzahl der Zuhörer lag diesmal deutlich niedriger als in den letzten Jahren, weil auch die Anzahl der jungen Musiker deutlich zurückgegangen war. Da diese traditionell ihre Geschwister, Eltern und Verwandten einladen, kommen weniger Zuhörer, wenn ihre Anzahl zurückgeht. "Wir könnten im Schulchor auch zehn Sänger mehr gebrauchen", meinte Chorleiterin Monika Seiler nach dem Konzert. Der Chor ist nach den Sommerferien auf fünf Schüler geschrumpft, zu den sich noch sechs Mütter und zwei Lehrerinnen gesellen.

Einige Schüler hörten auf, nachdem sie im Frühjahr 2016 ihr Abitur abgelegt hatten. Hinzu kommt, dass einige Ex-Schüler weggezogen sind, die dem Schulchor noch nach dem Abitur die Treue gehalten hatten. Trotzdem singen die Chormitglieder für einen Schulchor auf hohem Niveau, wie sie am Mittwochabend zeigten. Da gaben sie zum Beispiel "Es ist ein Ros' entsprungen" des Renaissancekomponisten Michael Pretorius oder das traditionelle Spiritual "Good News" zum Besten.

Wie beim Schulchor sieht es beim Schulorchester aus, das von Gerda Nölle-Sentob geleitet wird. Es ist mittlerweile auf zwölf Personen geschrumpft. Trotzdem wagte es sich an anspruchsvolle Stücke heran, etwa den ersten Satz aus der Unvollendeten des Frühromantikers Franz Schubert. Oder es spielte aus dem Film Titanic das Lied "My Heart will go on", das von James Horner komponiert und von Celine Dion gesungen wurde.

Auch die Rock-Arbeitsgemeinschaft, die von Lukas Aster geleitet wird, könnte Verstärkung gebrauchen. Ihr gehören nur noch sieben Schüler an. Die Rock AG präsentierte unter anderem "Read all about it Part III" von Emeli Sandé oder "Wherever you go" der Gruppe "OneRepublic" um Brent Kutzle.

Dazu würde sich das Blockflötenensemble über musikalischen Nachwuchs freuen, das ebenfalls von Monika Seiler geleitet wird. Es besteht nur noch aus vier Flötistinnen. Sie spielten in der St.-Anna-Kirche beispielsweise "Masquin Ayre" des frühbarocken Komponisten John Adson oder den "Bossa Nova Breeze" des zeitgenössischen Tondichters Gerald Schwertberger.

Monika Seiler sah am Mittwochabend den Rückgang zum Teil durch das System verursacht. Die einzelnen Gruppen seien Arbeitsgemeinschaften, die von den Gymnasiasten in ihrer Freizeit besucht würden, die nun einmal nicht zunehme. So üben Schulchor und Blockflötenensemble jeden Mittwochabend im Forum des Amplonius-Gymnasiums, Schulorchester und Rock AG sind am Freitagnachmittag an der Reihe. Interessierte sind willkommen.

(got)
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