Rheinberg Die Planung des Momm-Ruhehafens läuft

Rheinberg · Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt wurde über den Verfahrensstand informiert.

 Blick auf eines der Baggerlöcher mit Verbindung zum Rhein: Hier will das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt einen Ruhehafen anlegen.

Blick auf eines der Baggerlöcher mit Verbindung zum Rhein: Hier will das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt einen Ruhehafen anlegen.

Foto: Armin Fischer

Was wird aus dem Plan, in Ossenberg einen Ruhehafen zu bauen? Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein plant eine solche Anlage im Bereich der "Momm" - und zwar in den mit dem Rhein verbundenen Baggerlöchern. Das Ruhrparlament hat das Planungsverfahren bereits eingeleitet. Jetzt befasste sich der Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss mit dem Thema.

Die Fraktionen hatten viele Fragen. Wann der Ruhehafen für Binnenschiffe denn aktiv werden könnte, wollte Rainer Mull (FDP) wissen. Ob daran gedacht sei, Ersatz für die durch den Hafen verloren gehenden Naturschutzflächen zu schaffen, erkundigte sich Fritz Ettwig von den Grünen. Und: "Wie sieht es mit der Infrastruktur aus?" Konkret: Mit der Ertüchtigung von Wegen und mit dem Bau einer Krananlage? Und noch etwas interessierte den Ossenberger: "Reicht die Wasserfläche überhaupt aus?"

Michael Kuklinski (SPD) riet, sich den Ruhehafen in Tolkamer gleich hinter der deutsch-niederländischen Grenze einmal anzuschauen. Die Überzeugung des Sozialdemokraten: "Ruhehäfen sind grundsätzlich zu begrüßen. Die werden nicht für Großschiffe gebaut, sondern für Partikuliere. Wir erwarten von jedem Lkw-Fahrer, dass er seine vorgeschriebenen Pausen einlegt, dann sollte das auch bei Binnenschiffern so sein."

Rainer Mull verwies darauf, dass Ruhehäfen auch ökologisch sinnvoll seien. "Wenn die Schiffe im Strom ankern, laufen die Motoren durch. In einem Ruhehafen werden sie ausgeschaltet."

Der Bau einer Kaimauer sei nicht geplant, da in Ruhehäfen keine Güter entladen werden. Die von Grünen-Ausschussmitglied Gerhard Hage geäußerte Sorge, dass es viel Verkehr von und zu den Schiffen geben könnte, teilte das Gros der Ausschussmitglieder nicht. Es sei nicht damit zu rechnen, dass viele Binnenschiffer ihre Autos vom Schiff nähmen, um damit in die Stadt zu fahren. Die meisten Partikuliere gingen tatsächlich abends vor Anker, um am nächsten Morgen weiterzufahren. Als nächster Verfahrensschritt sei jetzt das offizielle Beteiligungsverfahren eröffnet worden. Bis zum 9. Januar 2017 können Stellungnahmen zum Entwurf der Regionalplanänderung abgegeben werden. Näheres unter: www.regionalplanung.metropoleruhr.de

(up)
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