Rheinberg Die Rückkehr von Petrus und Paulus

Rheinberg · Die rund 140 Jahre alten Gipsfiguren stehen nach der Restaurierung wieder in der St.-Anna-Kapelle auf dem Friedhof.

 Schön, dass die Pietà wieder da ist. Sparkassen-Vorstand Frank-Rainer Laake (li.) mit (vorne v. l.) Petra Heinen, Sibylle Kisters, Ulrich Hecker, Reiner Lampe und (hinten v. l.) Werner Kehrmann und Heinz-Willi Coopmann vom Vorstand des Kapellen-Vereins.

Schön, dass die Pietà wieder da ist. Sparkassen-Vorstand Frank-Rainer Laake (li.) mit (vorne v. l.) Petra Heinen, Sibylle Kisters, Ulrich Hecker, Reiner Lampe und (hinten v. l.) Werner Kehrmann und Heinz-Willi Coopmann vom Vorstand des Kapellen-Vereins.

Foto: ARFI

Jetzt stehen sie wieder auf ihren Sockeln in der Mitte der kleinen St.-Anna-Kapelle auf dem Rheinberger Friedhof: St. Petrus und St. Paulus, einer links und einer rechts. Die beiden Gipsfiguren hatten jahrelang ein trauriges Dasein gefristet, während die Kapelle nach und nach saniert und verschönert wurde. Jetzt aber sind auch die beiden jeweils etwa einen Meter großen Figuren wieder in einem Top-Zustand. Ein Kevelaerer Restaurator hat sie in den vergangenen Wochen komplett überarbeitet, inklusive einer neuen Bemalung.

So alt wie die Kapelle sind Peter und Paul nicht. Das Kleinod mit der bewegten Geschichte wurde 1774 fertig, nachdem die Vorgängerkapelle 1555 errichtet und später zerstört worden war. Die Figuren stammen aus der Epoche der Neugotik und sollen auch schon rund 140 Jahre alt sein. "Wir hatten die beiden stark beschädigten Figuren lange im Keller der St.-Anna-Kirche gelagert", berichtete Ulrich Hecker, seit 2009 1. Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung und Nutzung der St.-Anna-Kapelle. Auch die Pietà - eine Darstellung der Schmerzensmutter Maria mit dem Leichnam Jesu Christi - ist restauriert worden. Sie war ebenfalls beschädigt und gehört in die Grotte im Kapellenhügel und soll dort auch wieder hinkommen. "Allerdings erst dann, wenn sie hinter einen Gasschutzscheibe sicher untergebracht ist", so Hecker.

Wenn der Kapellenverein Verschönerungsaufgaben vergibt, ist er auf finanzielle Unterstützung angewiesen. "Wir sind der Sparkasse am Niederrhein sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung", sagte Hecker. Ehrensache für Frank-Rainer Laake vom Vorstand der Sparkasse am Niederrhein, die mit 1000 Euro den Löwenanteil beigesteuert hatte. 1200 Euro musste der Verein insgesamt bezahlen, doch sei das bereits ein Sonderpreis gewesen, wie Heinz-Willi Coopmann vom Vorstand des Vereins mit 49 Mitgliedern unterstrich.

Die nächsten Aktivitäten des Vereins sind bereits in der Vorbereitung. Am Sonntag, 11. September, um 17 Uhr, gibt der hervorragende Rheinberger Klassik-Gitarrist Steffen Gumpert ein Benefizkonzert in der Kapelle, die rund 50 Sitzplätze zu bieten hat. Der Erlös soll dem Rheinberger Hospiz Haus Sonnenschein zugutekommen. Auch eine Lesung ist in diesem Jahr noch geplant.

Und Reiner Lampe, Bauunternehmer und im Verein aktiv, will mit seinen Kollegen von der St.-Anna-Schützenbruderschaft kräftig anpacken. Ulrich Hecker: "Wir haben vor, die südwestliche Zuwegung zur Kapelle zu pflastern."

Die Verschönerung der Kapelle, die nach wie vor der Stadt Rheinberg gehört, ist also noch längst nicht abgeschlossen. Die Mitglieder freuen sich, den Besuchern zeigen zu können, "wie schön unsere Kapelle ist", wie Ulrich Hecker betonte.

Werner Kehrmann und Dr. Christa Heydorn, beide Beisitzer im Kapellen-Verein, freuen sich noch über etwas anderes: "Wir beide haben die restaurierten Figuren mit dem Auto in Kevelaer abgeholt und sind froh, dass wir sie heil nach Rheinberg gebracht haben", sagt Werner Kehrmann.

(up)
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