Rheinberg Die Weihnachts-Job-Maschine

Rheinberg · Weihnachten naht: Amazon in Rheinberg stellt für die heiße Phase rund 2500 Saisonarbeitskräfte ein. Standortleiter Karsten Frost schildert, was das bedeutet.

Rheinberg: Die Weihnachts-Job-Maschine
Foto: dpa, hka axs fpt gfh

Karsten Frost arbeitet seit Juli 2004 für den amerikanischen Online-Handelsriesen Amazon. Seit April 2015 ist er Standortleiter und Geschäftsführer in Rheinberg. "Für mich persönlich ist es das 13. Weihnachtsgeschäft", berichtet er. "Und es ist jedes Mal etwas Besonderes." Die Vorbereitungen für diesen Kraftakt seien schon angelaufen. Frost: "Man spürt, dass der Hebel umgelegt ist, es brummt schon kräftig. Bereits jetzt bereiten wir uns intensiv auf die Weihnachtszeit vor und lagern Waren für unsere Kunden ein. Für viele Kunden übernehmen wir auch die Verpackung ihrer Geschenke - im vergangenen Jahr haben wir dabei mehr als 21 Kilometer an Geschenkpapier verwendet.

In der Vorweihnachtszeit registriert Amazon die mit Abstand höchsten Auftragseingänge. Um das zu bewältigen, werden Mitarbeiter gesucht, die bis zum Ende des Jahres in der Warenanlieferung, der Warenvereinnahmung, um Einlagerung, Kommissionierung, Verpackung und Versand kümmern. Klassische Lagerarbeit also.

10,79 Euro brutto pro Stunde

Knapp 2000 Mitarbeiter zählt die "unterjährige" Stammbelegschaft im Logistikzentrum am Annaberg. 1350 dieser Frauen und Männer haben unbefristete Arbeitsverträge. "Es werden immer wieder Leute eingestellt, auch schon vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts", sagt Karsten Frost. Nun kommen in kurzer Zeit noch bis zu 2500 hinzu. Etwa 250 haben bereits angefangen, andere warten darauf, dass es auch für sie losgehen kann. Nicht wenige kommen schon zum wiederholten Male als Saisonarbeiter. Auch zahlreiche Studenten haben sich beworben, um zwischen Hochregalen und Millionen von Waren ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Gern greift die Geschäftsführung auf Bewerber zurück, die von Mitarbeitern empfohlen worden sind. Karsten Frost: "Wer sich jetzt oder in den nächsten Wochen bewirbt, hat noch gute Chancen, einen zeitlich befristeten Arbeitsplatz zu bekommen." Gezahlt wird ein Stundenlohn von umgerechnet 10,79 Euro brutto pro Stunde sowie Zusatzleistungen wie monatliche Bonuszahlungen. Zwischen Saisonkräften und "Festen" wird nicht unterschieden. Voraussetzungen für Bewerber sind unter anderem eine gültige Arbeitserlaubnis sowie grundlegende Deutsch- oder Englischkenntnisse.

Wie funktioniert es logistisch, 2500 Menschen in einen laufenden Betrieb einzugliedern? "Dieser Prozess muss sehr gut strukturiert werden", so der Rheinberger Amazon-Chef. "Dafür haben wir Instruktoren, erfahrene und entsprechend geschulte Kollegen, die das prozesstechnisch und von der Methodik her bewältigen. Sie sind das Herzstück dieser Eingliederung." Hinzu komme die administrative Arbeit. Im vierten Quartal werde ein spezielles Team gebildet, dass sich beispielsweise darum kümmert, dass die Saisonkräfte pünktlich ihr Gehalt überwiesen bekommen.

Zwei-Schichten-System

Nach wie vor wird bei Amazon im Zwei-Schichten-System gearbeitet. Ob es vor Weihnachten wie im Jahre 2012 eine (freiwillige) Nachtschicht geben wird und ob überhaupt ein Bedarf dafür besteht, steht noch nicht fest. "Wir sind deswegen noch in Gesprächen mit dem Betriebsrat", so Karsten Frost. Wert lege Amazon auf die Gesundheit der Mitarbeiter, unterstreicht Karten Frost. "Wir hatten gerade erst zwei Gesundheitstage mit dem Angebot einer Grippeschutzimpfung. Und bis Weihnachten können die Kollegen kostenlos Massagen in Anspruch nehmen.".

Unterdessen läuft der Bau des neuen Mitarbeiter-Parkplatzes (die RP berichtete) auf Hochtouren. Geplant, ist, dass er noch in diesem Weihnachtsgeschäft genutzt werden kann.

(up)
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