Rheinberg DLB will 15 Flüchtlinge in Rheinberg beschäftigen

Rheinberg · Der Dienstleistungsbetrieb (DLB) will schon bald 15 Flüchtlinge beschäftigen. Wie Beigeordnete Rosemarie Kaltenbach als Betriebsleiterin im Betriebsausschuss ausführte, habe sich der DLB frühzeitig darum bemüht, in dieses von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Programm aufgenommen zu werden. Es handele sich um eine Flüchtlings-Integrationsmaßnahme, die auf der Basis des in diesem Jahr verabschiedeten Bundesintegrationsgesetzes gefördert wird.

 Frank Rumpp vom DLB zeigt den ersten neue Mülltonnenwagen.

Frank Rumpp vom DLB zeigt den ersten neue Mülltonnenwagen.

Foto: Arfi

"Die Maßnahme ist leider noch nicht beschlossen, weil der Verwaltungsausschuss noch nicht getagt hat", sagte Rosemarie Kaltenbach im Ausschuss. "Aber wir hoffen, dass wir in den nächsten zwei Wochen starten können."

Den Flüchtlingen eine Perspektive bieten, sie beschäftigen, gleichzeitig aber auch einen Nutzen davon haben - das könnte das Ziel der Aktion sein. Rosemarie Kaltenbach: "Die Menschen sitzen in den Einrichtungen und müssen sehen, wie sie die Tage rumkriegen. Da kommt es ihnen gelegen, wenn sie sich nützlich machen können und dabei auch noch die Sprache lernen."

26 Helfer können in Rheinberg beschäftigt werden, 15 will der DLB einstellen. Allerdings kommen nicht alle dafür in Frage. Wer schone eine Ausreiseaufforderung bekommen hat, wird im Programm keine Berücksichtigung finden. Wer eine Bleibeperspektive hat, hat deutlich bessere Karten.

Welche Aufgaben die Flüchtlinge genau bekommen, müsse man sehen. "Das kommt darauf, welche Voraussetzungen die Leute mitbringen", sagt DLB-Leiter Holger Beck. Am wahrscheinlichsten sei allerdings, dass sie Pflegearbeiten ausführen. Beck: "Sie sollen nicht nur fegen, sondern auch schneiden. Wir müssen sehen, was jeder einzelne kann." Bezahlt werden die Kräfte wie Ein-Euro-Jobber.

Der DLB hat für die neue Multi-Kulti-Truppe bereits einen Siebensitzer gekauft. Beschriftet ist er auch schon: "R(h)ein-Team" steht auf dem Transporter. Zudem wurde Dienst- und Schutzkleidung angeschafft, ebenso ein Handwagen mit Mülltonnen und Besen für den Einsatz zu Fuß. Die Stadt hofft, die Anschaffungen über eine Trägerpauschale refinanzieren zu können. Die Stadt bekommt - vorbehaltlich der Zusage - 250 Euro pro Teilnehmer, muss aber auch einen Anleiter anstellen. Verdienen könne und wolle man an der Maßnahme nicht, sehe aber die soziale Verantwortung.

Ausschussvorsitzender Josef Devers (CDU) war regelrecht begeistert: "Vielen Dank, Sie haben extrem schnell und gut gehandelt und setzen gleichzeitig ein Zeichen", sagte er. "Vielleicht hört dann auch das Gerede über Flüchtlinge auf, wenn man sie im Stadtbild arbeiten sieht."

(up)
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