Rheinberg Dr. Haus ist nun auch als Dr. Neuhaus unterwegs

Rheinberg · Im Auftrag der Stadt informieren Energieberater wie Dietmar Krebber nun auch Rheinberger, die neu bauen. Der erste Termin ist am Freitag, 27. Januar. Dafür kann man sich jetzt anmelden.

 Energieberater Dietmar Krebber und Klimaschutzmanagerin Nicole Weber freuen sich, dass das Dr.-Haus-Programm so gut angenommen wird.

Energieberater Dietmar Krebber und Klimaschutzmanagerin Nicole Weber freuen sich, dass das Dr.-Haus-Programm so gut angenommen wird.

Foto: Armin Fischer

"Dr. Haus" ist inzwischen bestens bekannt in Rheinberg. Im Jahre 2009 begann die Stadt Rheinberg mit ihrer Kampagne. Umwelt-Experte Jens Harnack hatte sie ins Leben gerufen. Hauseigentümern wurde angeboten, ihr Haus von einem Energieberater untersuchen zu lassen. Bei der ersten Durchsicht ganz grob; gedacht als eine kleine, für den Hausbesitzer kostenlose Bestandsaufnahme.

"Wir haben dieses Angebot 3200 Rheinbergern angeboten, 2000 haben es genutzt", erzählt Nicole Weber F. Santos, Klimaschutzmanagerin der Stadt. "Wichtig ist: Die Stadt hat sich gekümmert, hat Orientierung gegeben." Gab es über diesen ersten Kontakt hinaus ein Interesse an einer umfassenderen Untersuchung der Immobilie, so war die Stadt auch dabei helfend zur Seite.

"Am Anfang hatten wir es nicht leicht, die Leute waren skeptisch und es gab leider auch Trittbrettfahrer, die uns das Leben schwergemacht haben", erinnert sich Dietmar Krebber, Dr.-Haus-Berater der ersten Stunde. Er arbeitet seit 2008 als Energieberater und ist staatlich geprüfter Techniker für diesen Bereich. Er und seine Kollegen klapperten die Stadt straßenweise ab. "Heute werden wir oft mit ,Dr. Haus' angesprochen, die Leute wissen Bescheid."

Nach sieben Jahren zündet die Stadt nun die nächste Stufe. Ab sofort ist Dr. Haus auch für Neubauten da. Man könnte sagen: Aus Dr. Haus wird Dr. Neuhaus. Denn immer häufiger tauchen bei der Planung Fragen auf: KfW-70- Haus, Niedrigenergie- oder doch ein Passivhaus, was passt zu uns? Welche Energieversorgung ist günstig und kann ich mir ein Energiesparhaus überhaupt leisten?

Wer den Neubau eines Hauses plant, muss viel bedenken und erhält oft sehr widersprüchliche Informationen. Seit dem Sommer berät Dr. Haus daher nicht nur Altbaubesitzer, sondern auch Frauen und Männer, die sich für Niedrigenergie- und Passivhäuser interessieren.

Während einer Einführungsveranstaltung mit Bauwilligen für den Bebauungsplan Plan 12 in Budberg und auch in den darauffolgenden Einzelberatungen seien immer wieder ähnliche Fragen gestellt worden, die auf eine allgemeine Verunsicherung bei den Interessierten hingewiesen hätten, sagt Nicole Weber F. Santos.

"Das fängt damit an, dass angenommen wird, man könne ein Niedrigenergiehaus nicht mit normalen Kalksandsteinen bauen", beschreibt Dietmar Krebber. "Das stimmt aber nicht. Das Einzige, was sein kann, ist, dass der Bauträger das nicht kann."

Der Energieberater schwärmt geradezu von Passivhäusern. "Diese Häuser zeichnen sich dadurch aus, dass sie so gut gedämmt und in einer so guten Qualität gebaut sind, dass die Energie gehalten wird. Mit dem Resultat, dass man gar keine oder nur eine sehr kleine Heizung benötigt." Passivhäuser haben eine luftdichte Gebäudehülle und sind wärmebrückenfrei, es gibt keine Kaltzonen. "Denn", so Krebber, "das A und O ist, dass sich die Bewohner in ihrem Haus wohlfühlen."

Natürlich fürchten Häuslebauer die höheren Kosten. Ein Argument, das Dietmar Krebber nur begrenzt gelten lassen will: "Ein Passivhaus kostet nur sechs bis acht Prozent mehr als ein herkömmliches Einfamilienhaus. Der Energieverbrauch ist allerdings deutlich niedriger. Er liegt bei einem Viertel dessen, was in einem normalen Haus anfällt."

"Wir wollen die Rheinberger unterstützen und gut beraten, wenn sie in der Entscheidungsphase sind", so Nicole Weber. Deshalb gibt es nun die Beratungen Dr. Haus 2.0. Im vergangenen Jahr wurden bereits drei Termine angeboten, in 2017 soll es eine Beratung pro Monat geben. Ermöglicht wird diese Beratung vom Rheinberger Verein KlimaTisch zusammen mit der Stadt, die für dieses Jahr 5000 Euro dafür zur Verfügung gestellt hat.

Der erste von zunächst acht angesetzten Termin ist am Freitag, 27. Januar. Anmelden kann man sich bei Nicole Weber im Stadthaus unter der Telefonnummer 02843 171-498 oder per E-Mail unter nicole.weber.f.santos@rheinberg.de. Die Altbausanierungsberatung gibt es nach wie vor.

(up)
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