Rheinberg Duo sorgt für magische Momente

Rheinberg · Das Geschwisterpaar Kirill Troussov und Alexandra Trussova gab in der Rheinberger Stadthalle ein höchst außergewöhnliches Konzert.

 Kiril Troussov und seine Schwester Alexandra Troussova begeisterten beim Konzert in der Rheinberger Stadthalle das Publikum.

Kiril Troussov und seine Schwester Alexandra Troussova begeisterten beim Konzert in der Rheinberger Stadthalle das Publikum.

Foto: Klaus-Peter Vogel

Mit Superlativen sollte man vorsichtig sein. Im Fall des klassischen Duo-Abends in der Rheinberger Stadthalle darf man aber getrost von einem sensationellen Konzert sprechen. Denn selten hat man an diesem Ort eine so faszinierende und nahezu perfekt vorgetragene Kombination aus Klavier und Geige hören dürfen.

Verantwortlich für diese besonderen neunzig Minuten Musik waren der Geiger Kiril Troussov, der in jungen Jahren von dem großen Sir Yehudi Menuhin gefördert und unter anderem mit dem europäischen Kulturpreis ausgezeichnet worden ist, und seine Schwester Alexandra Troussova am Klavier. Sie war bereits mit mehreren namhaften Dirigenten und auf bedeutenden Musikfestivals zu erleben. Für das Programm "Classic meets romantic" hatte sie sich zwei musikalische Welten ausgesucht, die beide Künstler in ihrer jeweiligen musikalischen Sprache brillant auszudeuten wussten.

Den Anfang machte das Duo mit dem Scherzo c-moll für Violine und Klavier (WoO2) von Johannes Brahms, bei dem bereits das harmonische Zusammenspiel der Protagonisten, der feine, klare Strich von Troussov und der dezent-ausdrucksstarke Anschlag von Troussova eine innig brennende romantische Verbindung eingingen. Bei Ludwig van Beethoovens "Sonate für Klavier und Violine Es-Dur" (Op. 12 Nr. 3) genossen die Zuhörer fließend schnelle Hände an den Tasten, dezent filigranes Saitenspiel und stimmiges, präzises Wechselspiel im "Allegro con spirito". Erhaben, dezent, hochgradig innig und voller emotionaler Qualität geriet das "Adagio con molt'espessione", heiter belebend das "Rondo".

Was anschließend dann bei dem "Chaconne" für Violine und Klavier g-Moll" passierte, das markierte einen der Höhepunkte in den vielen Jahren der Rheinberger Konzerte. "Für uns ist es ein besonderes Stück, eine der schönsten Werke für Geige und Violine. Ich hoffe, Sie haben daran soviel Freude wie wir", sagte Troussov, der das Stück vor zehn Jahren auf einer US-Tournee wiederentdeckt hatte.

Und die Freude und die Lust an diesem wunderschönen Stück Musik waren wahrnehmbar. Die Musik war so bewegend, dass eine junge Dame aus Moers, die erstmals den Weg in ein Klassik-Konzert in Rheinberg gefunden hatte, ein paar Tränen verdrückte und ihren Partner zu dem Satz veranlasste: "Ein magischer Moment."

Diese Magie setzte sich nach der Pause mit César Francks "Sonate für Violine und Klavier A-Dur" fort - vom "Allegretto moderato" bis zum "Allegretto poco mosso" als Schlusspunkt mit der ansatzlosen, virtuosen Leichtigkeit an der Stradivari und der gleichberechtigten Weichheit und Präsenz des Flügels.

Ein langanhaltender Applaus war Dank des Publikums. Und die Künstler revanchierten sich noch mit Aram Chatschaturjans "Säbeltanz".

Ein Musikereignis!

(aflo)
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