Rheinberg Ehepaar aus Alpsray päppelt eine Rote Lachtaube auf

Rheinberg · Johannes Schwerdt ist Hobby-Ornithologe - der 79-Jährige kennt sich mit Vögeln aller Art bestens aus. Momentan kümmert sich der Alpsrayer um eine Rote Lachtaube. Er und seine Frau Barbara päppeln das Tier seit rund zwei Wochen in ihrem Haus Am Rothen Busch auf.

 Barbara und Johannes Schwerdt mit der Lachtaube.

Barbara und Johannes Schwerdt mit der Lachtaube.

Foto: Armin Fischer

Gefunden hat die Taube Familie Hickl in ihrem Garten am Annaberg. Es sei nicht schwer gewesen, den Vogel einzufangen, erzählt Schwerdt, da er sehr entkräftet und schwach gewesen sei. Nun sitzt das Tier in einem alten Papageienkäfig, den Johannes Schwerdt noch auf dem Dachboden gelagert hatte. Zwischendurch darf der Vogel sich frei im Zimmer bewegen.

"Ich versuche nun, den Eigentümer der Lachtaube ausfindig zu machen", so Schwerdt. Da die Taube beringt ist, ist die in das Aluminiumbändchen eingravierte Nummer ein erster wichtiger Hinweis.

Über eine Duisburger Zoohandlung konnte er die Ringstelle ermitteln. "Ich habe dort erfahren, dass die Ringstelle in einem zoologischen Fachhandel in Wiesbaden sei", erzählt der Alpsrayer. Auch dort rief der Vogelliebhaber an. Ihm wurde die Bedeutung der auf dem Ring stehenden Abkürzung "DKB" (Deutscher Kanarien- und Vogelzüchter Bund) erklärt. Außerdem fand er heraus, von welchem Züchter die Taube stammen muss. Nämlich aus Wörrstadt in Rheinland-Pfalz. Schwerdt berichtet von einem sehr netten und hilfsbereiten Züchter. Schwerdt: "Er erzählte mir, dass er früher Lachtauben gezüchtet hat und nun auf Nymphensittiche spezialisiert ist." Besagten Ring habe der Züchter 2011 einem Nymphensittich angelegt.

Den Vogel bekam ein Händler in Kirchheimbolanden. Als der Sittich gestorben war, beringte der Züchter irrtümlich eine junge Rote Lachtaube mit dem alten Ring. Dieser Ring werde normalerweise nur für papageiartige Tiere verwendet, erzählte Johannes Schwerdt. Man könnte sagen: Bei der Taube handelt es sich um einen Flüchtling mit falschen Papieren.

Auf dem historischen Ziegenmarkt in Heppenheim ist die Taube vermutlich an einen Niederrheiner verkauft worden. Nun fragt Johannes Schwerdt: Wem gehört die am Annaberg gefundene Lachtaube? Sie ist ca. zwei Jahre alt und fällt vor allem durch ihr rotbraunes Gefieder auf. Laut Schwerdt handelt es sich vermutlich um ein männliches Tier. Der lateinische Fachbegriff für die Rote Lachtaube lautet übrigens "Streptopelia Roseogrisea".

Wer Hinweise zur Herkunft der Taube geben kann, sollte sich bitte unter der Telefonnummer 02843 60572 mit Johannes Schwerdt in Verbindung setzen.

(RP)
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