Rheinberg Ein Kindergarten für die Reichelsiedlung

Rheinberg · Mehrheit im Jugendhilfeausschuss stimmt Vorschlag der Verwaltung zu. CDU hat Vorbehalte.

In der Stadt fehlen, vornehmlich in Zentrumsnähe, Kindergartenplätze. Kinder, die im laufenden Kindergartenjahr drei Jahre alt werden und noch zu Hause betreut werden, haben nur dann eine Chance auf einen Betreuungsplatz, wenn ein anderes Kind einen Platz freimacht, weil die Familie wegzieht. Und alle Experten gehen davon aus, dass die Not wächst, Eltern, die auf einen Platz angewiesen sind und ein Recht darauf haben, zu versorgen. Vor diesem Hintergrund hat der Jugendhilfeausschuss gestern in einer Sondersitzung beschlossen, in der Reichelsiedlung einen neuen Kindergarten - den ersten hier - zu bauen. Hier sollen drei Gruppen mit 75 Plätzen entstehen.

Ein Investor, der an der Buchen-/Ecke Akazienstraße eine Kombination aus sozialem Wohnungsbau und Kindertagesstätte realisieren möchte, steht bereit. Die Grundstücksfrage, so Dezernentin Rosemarie Kaltenbach, sei geklärt. Auch der Landschaftsverband habe inzwischen grundsätzlich grünes Licht für die Pläne signalisiert.

Da die neuen Plätze allerdings aus heutiger Sicht erst Mitte 2019 zur Verfügung stehen, müssen bis dahin Übergangslösungen gefunden werden, den weiter wachsenden Betreuungsbedarf zu decken.

Dennoch fiel die Entscheidung gestern nicht einstimmig. Die CDU und die Vertreter der katholischen Kirchengemeinde und Verbände meldeten Vorbehalte an. Sie befürchteten, dass Inklusion im umfassenden Sinne erschwert und problematische soziale Strukturen verfestigt werden könnten. Das Wort "Ghettoisierung" fiel zwar, doch es gab am Ende das erkennbare Bemühen um politische Korrektheit.

Neu auf den Tisch kam gestern das Angebot der St.-Joseph-Kranhaus GmbH, ein Grundstück an der Moerser Straße für den Bau eines Kindergartens zur Verfügung zu stellen.

(bp)
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