Alpen Ein Praxissemester im Urwald Perus

Alpen · Marlies Hegmann aus Veen studiert "Nachhaltige Landwirtschaft" an der Hochschule Rhein Waal in Kleve. In Pucallpa, einer Stadt im Amazonasgebiet des Andenstaates, will sie den "Freundeskreis Peru Amazonico" unterstützen.

 Erst Farmarbeit in Australien, jetzt Unterstützung eines Projekts mitten im Regenwald: Marlies Hegmann studiert (auch) die Welt.

Erst Farmarbeit in Australien, jetzt Unterstützung eines Projekts mitten im Regenwald: Marlies Hegmann studiert (auch) die Welt.

Foto: Armin Fischer

Ganz genau weiß Marlies Hegmann noch nicht, was sie in den kommenden Wochen erwartet. Gerade ist sie nach Peru aufgebrochen, um dort ihr Praxissemester zu absolvieren. Die Veenerin studiert "Nachhaltige Landwirtschaft" an der Hochschule Rhein Waal in Kleve.

"Das Praxissemester kann man auch im Ausland machen", erzählte die 23-Jährige. Da für sie privat "gerade Spanisch auf dem Programm steht", wie sie es ausdrückte, wählte sie ein Projekt in Peru. Dort kann sie das Sprachliche mit der großen Vielfalt in Flora und Fauna sowie dem Kennenlernen einer anderen Kultur und landwirtschaftlichen Arbeitsweise kombinieren.

Vor dem Studium reiste Marlies Hegmann bereits einige Monate durch Australien, arbeitet dort unter anderem auf einer Farm. Dieses Mal sollte die Reise nach Südamerika gehen. "Da kam ich auf Peru." Die Idee keimte schon länger. Richtig in die Tat umgesetzt hat die Kickerin der Veener Damenmannschaft ihre Pläne jedoch erst in den letzten Wochen, nachdem die Prüfungen im Februar geschrieben waren.

Marlies Hegmann wird in Pucallpa, einer Stadt im Amazonasgebiet des Andenstaates, den "Freundeskreis Peru Amazonico" bei seiner Projektarbeit im Regenwald unterstützen. Ihre genauen Aufgaben kannte sie im Vorfeld nicht. "Ich vermute, ich werde helfen, den Regenwald sauber zu halten und mich im Besucherzentrum mit um Studenten- und andere Führungen kümmern", erzählte sie vor ihrer Abreise.

Auch der erste Übernachtungsort nach der Ankunft in Perus Hauptstadt Lima stand da noch nicht hundertprozentig fest. Oder mit welchem Bus sie die gut 20-stündige Reise über die Anden zu ihrem Einsatzort antreten würde.

"Beim Reisen muss man flexibel sein. Zu viel Planung im Vorfeld bringt eh nichts", lautet ihre Einstellung. Klar hätte man auch direkt nach Pucallpa fliegen können, "aber dann komme ich an und habe noch nichts vom Land gesehen außer eben dem Flughafen", beschrieb das Vorstandsmitglied der Veener Landjugend verschmitzt lächelnd, warum sie den längeren Weg wählte.

Auch wenn sich am letzten Tag ein wenig Anspannung einstellte, die Vorfreude und Spannung auf das, was in den nächsten sechs Monaten kommen wird, überwog. "Ich habe meine Familie und meinen Freund hinter mir stehen", weiß die Studentin. So gerne sie reist, es ist immer mit dem Wissen im Hinterkopf, "dass ich wieder nach Hause fahre. Alles andere kommt für mich nicht in Frage", betont sie. Und: "Heimat und Familie sind mir sehr wichtig."

Eventuellem Heimweh schlägt sie ein Schnippchen: Sie lässt kurzerhand ein Stückchen Heimat zu sich nach Pucallpa kommen. Ihr Freund sowie ihre Schwester werden sie in Peru besuchen.

(RP)
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