Rheinberg Einbrechern den Einstieg erschweren

Rheinberg · SV Concordia Ossenberg informierte mit Experten über diverse Möglichkeiten, sich vor Eindringlingen zu schützen.

Rheinberg: Einbrechern den Einstieg erschweren
Foto: Armin Fischer

Die Fußballabteilung des SV Concordia Ossenberg hatten zu einem ganz unsportlichen Abend ins Sportheim eingeladen. Auf dem Spielplan stand das leidige Thema Einbruchdiebstahl - besser, wie man sich davor schützen kann. Experten erklärten diverse Möglichkeiten, Einbrecher abzuwehren, Fenster und Türen zu sichern. Der Hintergrund ist ernst. Zuletzt häuften sich die Einbrüche im Rheinberger Stadtteil Ossenberg.

"Die Leute sind einfach sehr verunsichert", sagte Werner Lampatz, Geschäftsführer Concordia Ossenberg. Das Sportheim selbst war wiederholt Ziel von Einbrechern. Von massiver Gewalt spricht Lampatz, "aber die Beute war im Verhältnis minimal." So wurde unter anderem der Zigarettenautomat geknackt. Wirklich etwas zu holen, gab es hier nichts. "Schlimm sind für uns aber die entstandenen Schäden", so Lampatz mit Blick auf erneut mit einem zusätzlichen Gitter versehenen Eingangsbereich.

Nicht nur das Sportheim in Ossenberg ist Objekt der Begierde von Einbrechern. Mit Beginn der dunklen Jahreszeit rücken auch Wohnungen und Häuser ins Visier. "Wenn wir im Sportheim zusammensitzen, sind wir im Kreis von Betroffenen. Wir scheinen aktuell im Fokus zu liegen und wollen dagegen etwas tun", sagt Lampatz. Nicht nur der materielle Verlust sei ein Problem für die Opfer. Die Verwüstungen und das Durchwühlen persönlicher Sache wirken häufig noch lange nach. Wenige Delikte greifen derart in die Privatsphäre ein und beeinflussen das Sicherheits- und Wohlgefühl in so hohem Maß. "Die Menschen sind traumatisiert", so Lampatz, der vor Fehlschlüssen und gefährlichen Gerüchten warnte. "Die Flüchtlinge, die momentan bei uns leben, haben damit nichts zu tun. Die leben wegen der aktuellen Lage selber in Angst. Wir haben es hier mit organisierten osteuropäischen Banden zu tun."

Für Erstaunen sorgt dabei, dass die Taten zumeist nachts verübt werden. "Eigentlich völlig untypisch", so Wolfgang Clanzett vom Kommissariat Kriminalprävention in Wesel. Gemeinsam informierte er mit Vertretern der Firma Gayko und Caniels über Möglichkeiten der Einbruchssicherung. Gezeigt wurden beispielsweise Fenster-Exponate zum Praxistest.

Im Kern lautet die Empfehlung der Experten, die eigenen vier Wände sicher machen, damit den Tätern der Einbruch zumindest erschwert wird. Auch eine aufmerksame Nachbarschaft zahle sich aus. Das gekonnte Aufhebeln von nicht zusätzlich gesicherten Fenstern und Terrassentüren passiert in knapp 20 Sekunden. Dauert das gewaltsame Öffnen jedoch mehrere Minuten, verlässt der Täter den Tatort und geht zum nächsten Objekt. Clanzett: "Je länger ein Täter braucht, desto größer ist die Gefahr, entdeckt zu werden." Alarmanlagen sowie entsprechend gesicherte Fenster und Türen erhöhen die Sicherheit. Die Kombination macht es.

Das Angebot wird von älteren Menschen gut genutzt. "Die hochsensiblen Alarmanlagen sollten aber bedienbar sein", rät Clanzett. Schwachstellen, so die kriminaltechnische Auswertung bei Einbrüchen, lägen im hinteren Bereich des Hauses mit Terrasse, Kellerfenstern, Lichtschächten oder der Heizungstür. Sie sind meist leicht zugänglich. Eine zu massive Sicherung durch Rundum-Vergitterung am Haus wirke kontraproduktiv. Denn das erwecke den Eindruck, dass hier was zu holen sei und locke die Täter an, so Clanzett.

Die Polizei bietet eine kostenfreie Beratung an. Terminabsprachen beim Kreis Wesel unter Telefon 0281 107-0

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort