Rheinberg Eine Handvoll Schüler fehlt

Rheinberg · Für den Schulstandort Ossenberg stehen die Zeichen schlecht, nur 13 Kinder haben sich für das kommende Einschulungsjahr an der Katholischen Grundschule Ossenberg angemeldet.

"Laut Gesetz muss die Mindestgröße einer Klasse 18 Schüler betragen", sagte Frank Meyer vom Fachbereich Jugend, Soziales, Schulen und Sport in einer Versammlung der Stadt Rheinberg mit weit über 50 Eltern in der Grundschule Borth-Wallach.

Das Ende der gesamten Schule?

Gebe es keine erste Klasse, sei dies das Ende der gesamten Grundschule. Rechtlich müsse eine Grundschule alle vier Klassen vorweisen. In Ossenberg gehe es längst nicht mehr darum, die Schule für weitere Generationen zu erhalten, sondern die Schule als eine Nebenstelle der Grundschule Borth-Wallach einzurichten, so dass die Ossenberger Grundschüler trotz allem in Ossenberg unter der Leitung der Wallacher die nächsten Jahre beschult werden können.

Nur eine Handvoll Kinder fehle. Mit fünf Anmeldungen von Erstklässlern ließe der Standort zumindest als Dependence der Grundschule Borth-Wallach erhalten. Laut Schulgesetz drehe es sich hierbei um die Aufrechterhaltung von drei bis fünf Jahren, wie Meyer erklärte, bevor die Schule wahrscheinlich letztendlich dicht gemacht werde.

Für die Ossenberger ist die Erhaltung des Schulstandorts wichtig, wie eine Lehrerin der Katholischen Schule Ossenberg betonte. Das Schulleben trage immens zum Gemeindeleben des Ortsteils bei. "Wir haben im Offenen Ganztag noch jede Menge Kapazitäten frei", unterstrich sie. Dass der Offene Ganztagsbetrieb das ausschlagende Kriterium für die Anmeldung zur Einschulung sei, machten viele Eltern deutlich: "Mit dem Offenen Ganztag steht und fällt die Anmeldungs-Entscheidung", so ein Vater. Während der Platz in Ossenberg reiche, sei nicht klar, ob es auch in Wallach genügend Kapazitäten gebe.

Ob jedes Kind einen Offenen Ganztagesplatz erhalte, konnte der Wallacher Schulleiter Manfred Hameister nicht klar beantworten. Im Laufe der Veranstaltung kristallisierte sich heraus, dass die Plätze nach "Rankings" vergeben werden. Dabei sei u.a. die soziale Situation ausschlaggebend. Eine Zusicherung für einen Offenen Ganztagesplatz in Wallach konnte der Schulleiter auch auf weiteres Drängen der Eltern nicht machen. Diese Entscheidung werde erst im Schulausschuss getroffen.

Die Ganztagesplätze

Eines ist zumindest klar: Wer sein Kind in Ossenberg anmeldet, habe den Ganztagesplatz gesichert, so Meyer. Doch da zurzeit keine weiteren Anmeldungen vorliegen und auch die Gefahr bestehe, dass die bisher 13 angemeldeten Schüler wieder abwandern, stehe für die Ossenberger Schule die Standortsicherung in der Schwebe.

Die Grundschule Ossenberg hat Offene Ganztagesplätze für 100 Kinder.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort