Rheinberg Eine Messe für die künftigen i-Dötzchen

Rheinberg · Rheinberger AOK lud die Eltern zu einem Gesundheitstag ein. Im Mittelpunkt: der richtige Ranzen.

 Lea Hoffmann (Buchhandlung Schiffer) kontrolliert den richtigen Sitz bei der fünfjährigen Jule (vorne) und Gesa (6 Jahre), die Mamas schauen zu.

Lea Hoffmann (Buchhandlung Schiffer) kontrolliert den richtigen Sitz bei der fünfjährigen Jule (vorne) und Gesa (6 Jahre), die Mamas schauen zu.

Foto: Ostermann

Mitte August beginnt für viele Kinder aus Rheinberg und Umgebung ein neuer Lebensabschnitt. Dann heißt es: Schulranzen aufschnallen, zur Schule wandern oder fahren und die harte "Schulbank" drücken. Damit das alles unter optimalen gesundheitlichen Voraussetzungen angegangen werden kann, lud die Rheinberger AOK Eltern und Kinder wie bereits in den Jahren zuvor zum "Gesundheitstag für zukünftige ABC-Schützen" in ihr Haus an der Bahnhofstraße ein. Ein Blick auf das reichhaltige Angebot erweckte den Eindruck, als würde es sich um eine Messe für Schüler von morgen handeln. Vom "Schulranzen-Check" auf einem eigens entwickelten Testparcours über einen Kinder-Sehtest bis zur ausgeklügelten Ernährungsberatung wurde wirklich an alles gedacht. Kinder, die mindestens acht dieser auf drei Etagen verteilten Angebote nutzten und sich dies auf einer Laufkarte quittieren ließen, erhielten zum Abschied ein Präsent und nahmen zusätzlich an einer Verlosung teil.

Neben diesen Angeboten bestand für Eltern auch die Möglichkeit, sich direkt von Fachhändlern unverbindlich beraten zu lassen. Viele der kleinen Gäste nutzten diese Gelegenheit, um am Stand von Carmen Hußmann gleich mal den schicken neuen Ranzen anzuprobieren. Und auch wenn blinkende LEDs und wechselbare Motive sofort den Kaufreiz der baldigen i-Dötzchen weckten, empfahl die Geschäftsfrau eine Terminvereinbarung: "Eine vernünftige Beratung dauert 30 bis 45 Minuten, der Ranzen muss nicht nur gefallen, sondern optimal auf dem Rücken anliegen."

Beim Kauf eines Schulranzens sollten Ergonomie, Sicherheit und Tragekomfort die entscheidenden Kriterien sein. Aber auch wenn diese Dinge beachtet worden sind, können gesundheitliche Schäden entstehen. Dann nämlich, wenn der schöne neue Ranzen mit Lernmaterial überfrachtet wird.

"Als Empfehlung gilt, dass die Kinder nicht mehr als 15 Prozent ihres Körpergewichtes auf dem Rücken tragen sollen" berichtet Andre Wegener vom Institut für betriebliche Gesundheitsförderung. Mit leichten Übungen wie Stehen auf einem Bein oder dem Fangen von Bällen überprüft der Diplomsportlehrer an diesem Tag Motorik und Koordination der künftigen Schulanfänger. Um Motorik ganz anderer Art kümmert sich der Rheinberger Logopäde Stefan Koch. Von ihm lernen erstaunte Eltern, dass die regelmäßige Teilnahme am "Pustefußball" den Unterschied ausmachen kann, ob Ihr Kind "Tatao" oder "Kakao" sagt. "Die Wattebällchen ins Tor zu blasen fördert die Luftstromleitung und dient damit der Verbesserung der Mundmotorik", erläutert Koch.

Der Besuch beim Zahnarzt konnte an diesem Tag völlig entspannt verlaufen, denn Dr. Ralf Heesen vom zahnärztlichen Dienst des Kreises Wesel hatte seinen Bohrer gar nicht erst mitgebracht. Stattdessen machte er Kinder und Eltern darauf aufmerksam, dass der beste Garant für gesunde Zähne immer noch die richtige Ernährung ist. "Dazu zählt, Zwischenmahlzeiten zu vermeiden und regelmäßig Obst zu essen. Ein Apfel enthält zwar Fruchtzucker, aber auch wichtige Vitamine. Außerdem erhöht er die Speichelproduktion", so Heesen.

(erko)
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