Rheinberg Eine Schwiegermutter zum Geburtstag

Rheinberg · Vor 20 Jahren brachten die kfd-Frauen St. Anna das erste Stück auf die Bühne, am 4. November ist wieder Premiere.

 Eine Szene aus den Proben zum Stück "Immer diese Schwiegermütter": Maria Becker will Werner Dufhaus zu was zwingen. Das passt ihm natürlich überhaupt nicht.

Eine Szene aus den Proben zum Stück "Immer diese Schwiegermütter": Maria Becker will Werner Dufhaus zu was zwingen. Das passt ihm natürlich überhaupt nicht.

Foto: Armin Fischer

Mit dem 25-jährigen Bestehen der kfd St. Anna im Jahre 1996 fing alles an. Die Katholikinnen wollten zur Feier des Tages etwas Besonderes anbieten und kamen auf die Idee, ein kleines Theaterstück aufzuführen. "Wir hatten damit ja keine Erfahrung, deshalb haben wir Hermann Wesling gebeten, uns zu helfen", erinnert sich Monika Kehrmann. Wesling und den kfd-Frauen hat das so gut gefallen, dass man unbedingt weitermachen wollte. Schon im Jahr darauf stand mit "Himmlische Schlingel" das erste richtige Theaterstück auf dem Programm. Eine einzige Aufführung gab es damals im Pfarrheim St. Anna. Das würde heute zu überhöhten Schwarzmarktpreisen führen, denn für das Jubiläumsstück mit dem Titel "Immer diese Schwiegermütter" (Premiere am 4. November) sind bereits alle fünf Vorstellungen so gut wie ausverkauft. "Ich habe insgesamt noch ein Dutzend Restkarten. Wer noch kommen möchte, muss schnell sein", sagt Monika Kehrmann, die vor sechs Jahren die Regie übernahm. Rund 800 Besucher verfolgen Jahr für Jahr die Aufführungen in Annaberg. Stücke wie "Melk mich ein letztes Mal" oder "Der geliehene Opa" bleiben unvergesslich. Ein Garant für den anhaltenden Erfolg des Ensembles liegt in der Erfahrung der Akteure. Mit Marita Haasch, Ursula Koczet, Marlies Becker, Ursula Elsner und Hannelore Tumminello stehen heute noch fünf Gründungsmitglieder auf den Brettern in Annaberg, und auch Arnold Hendricks (1998), Werner Dufhaus (2001), Frank Maas (2008) und Heinz Wandel (2010) sind längst bühnenerfahren. Monika Kehrmann erleichtert das die Arbeit ungemein: "Die Schauspieler machen vieles von sich heraus oder improvisieren, wenn es sein muss. Wir sind eine Supergemeinschaft." Probleme hat die Regisseurin aber zunehmend damit, passende Stücke zu finden: "Wir sind alle 20 Jahre älter geworden. Jugendliche Liebhaber fallen da weg, und Stücke mit Senioren gibt es nicht so viele." Da war es geradezu ein Glücksfall, dass Nachbarin Melanie Kovacs-Kaczmarek in diesem Jahr neu hinzugekommen ist. Ihren Ehemann Thomas bringt die 37-jährige zu den Proben mit, auch wenn der nicht auf die Bretter möchte. Das hat bei "HerMann's Bühne" Tradition, erklärt Monika Kehrmann: "Wir sind ein Familienbetrieb. Unsere Partner helfen überall mit, bauen und gestalten die Bühne, kümmern sich um Kostüme und bewirten bei den Aufführungen unsere Gäste."

Das mit dem Familienbetrieb wird auch im Hause Kehrmann sehr ernst genommen. Wenn Monika Kehrmann vor der Premiere letzte Regieanweisungen gibt, hat Ehemann Rainer mit seinen Mitstreitern das Bühnenbild längst fertiggestellt. Und dafür, dass selbst in den turbulentesten Szenen die Haare liegen, ist seit zehn Jahren Tochter Andrea verantwortlich. Am 4. November können sich die Zuschauer ein Bild davon machen, dann heißt es im 20. Jahr: Vorhang auf für "HerMann's Bühne".

(erko)
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