Alpen Eine süße Brezel als Dank für den Schutzmann

Alpen · Das Martinskomitee bedankt sich bei Willi Küppers, der als Polizist zum letzten Mal den Umzug durch Alpen begleitete.

 Marita Cornelißen-Hendricks überreichte Willi Küppers die Brezel.

Marita Cornelißen-Hendricks überreichte Willi Küppers die Brezel.

Foto: Fischer

Willi Küppers gehört in Alpen zum Martinszug wie der heilige Mann auf dem Schimmel. Der Polizist in Uniform begleitet den Umzug nicht nur. Er ist auch in die Planung und Organisation eingebunden. "Es ist mit die schönste Aufgabe, die ich habe", sagt der "Dorfsheriff". Nun erlebte er seinen 13. und letzten Martinszug. Denn am 1. April feiert er seinen 62. Geburtstag und scheidet aus dem Polizeidienst aus.

Als Abschiedsgeschenk erhielt Küppers von Marita Cornelißen-Hendricks im Park des Marienstiftes, wo der Heilige (Kurt Verhülsdonk) seinen Mantel mit dem Bettler (Gerd Verhalen) teilt, eine große Brezel. "Wir bedanken uns bei dir", sagte die Vorsitzende des Martinskomitees. Außerdem bekam er sechs Flaschen Glühwein, deren Etiketten ihn in einem Container zeigen, in dem die Xantener Polizeidienststelle einmal untergebracht war. "Ein Dankeschön an Willi Küppers für die tatkräftige Unterstützung bei unseren Martinszügen - Dein Martinskomitee Alpen", das steht auf diesen persönlichen Etiketten.

Der Schutzmann gab den Dank weiter. "Beim Zug passt die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und der Feuerwehr", sagte Willi Küppers in der Gaststätte Nepix, in der sich alle ehrenamtlichen Helfer hinterher trafen. "Es hat noch nie einen Unfall gegeben. Allein könnte ich es nicht schaffen."

Schließlich ist das Laternenmeer in Alpen einen Kilometer lang. Geschätzte 1500 Kinder und Erwachsene laufen mit. Damit gehört er zu den großen Martinszügen am Niederrhein. Der evangelische und der katholische Kindergarten sowie die Grundschule Zum Wald ziehen mit. Diesmal hatten Marita Cornelißen-Hendricks und Willi Küppers einen neuen Weg ausgesucht. Los ging's an der Grundschule. Über den Tannenweg ging's weiter über die Huf, Bergstraße, Schraag, Lauersbrück und Ulrichstraße bis zum Park am Marienstift. "Alle zwei Jahren ändern wir den Weg", so Willi Küppers. "Diesmal war jedes Haus geschmückt, und viele standen am Weg." Der Weg war frei. "Ich bin ihn kurz vorher abgelaufen", erzählte der Polizist, der den Zug immer anführt. "Da stand ein einer Stelle noch ein Wagen für Kanalarbeiten. Doch eine halbe Stunde, bevor der Zug kam, war er weg."

Beeindruckt zeigte er sich davon, wie die Alpener die traditionelle Feier finanziell unterstützen, die es seit 1927 hier gibt. "Die Helfer des Martinskomitees füllen über 1200 Tüten, die sie kostenlos an Kinder und Senioren verteilen", erzählte er. "Bei den Senioren sind manchmal die Helfer älter als die Beschenkten - wie bei Franz Sevens. Der frühere Gemeindedirektor ist 85 Jahre alt und brachte Tüten zu 75-Jährigen." Im nächsten Jahr will Willi Küppers im Martinszug mitlaufen. In Zivil. Allerdings nicht in Alpen, sondern am Rande der Alpen in der Schweiz. Dort lebt die Familie seines Sohnes Stefan und seiner Schwiegertochter Tanja mit Enkel Vincent.

(got)
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