Rheinberg Eine Weihnachtskrippe zum Erleben

Rheinberg · Küster Josef van de Locht hat in der St.-Peter-Kirche in Rheinberg eine begehbare Weihnachtskrippe gestaltet.

 Sie alle finden Platz in der neuen Krippe: Pastor Wolfgang Schmitz (v.l.), Küster Josef van de Locht, Monika van Briel, Andrea Angerhausen, Claudia Koch und Edmund Schäfer, die alle an der Gestaltung mitgewirkt haben.

Sie alle finden Platz in der neuen Krippe: Pastor Wolfgang Schmitz (v.l.), Küster Josef van de Locht, Monika van Briel, Andrea Angerhausen, Claudia Koch und Edmund Schäfer, die alle an der Gestaltung mitgewirkt haben.

Foto: armin fischer

Ein Weihnachtsfest ohne Krippe ist für viele Christen undenkbar. Die szenische Darstellung der Weihnachtsgeschichte gehört in heimischen Wohnzimmern wie auch in den Kirchen einfach dazu. Eine ganz besondere Krippe steht nun in der St.-Peter-Kirche Rheinberg. Küster Josef van de Locht hat mit einer Gruppe des Liturgieausschusses eine begehbare Krippe in einer rund 30 Quadratmeter großen "Jurte" gestaltet.

Mit dicken Spanngurten ist die Spitze der Jurte zwischen Orgelempore und Kirchenpfeilern festgezurrt. Unter dem schwarzen Tuch des Zeltes symbolisiert ein Lichternetz den Sternenhimmel. Das Grundthema der diesjährigen Krippendarstellung lautet "Bereitet dem Herrn den Weg durch die Wüste".

"Von Adventssonntag zu Adventssonntag verändern wir die Szenerie, am Ende erwartet die Besucher natürlich die bekannte Krippenszene", erläutert van de Locht. Die rund 60 Zentimeter hohen Figuren, viele Steine, Pflanzen und Tuch so hell wie Wüstensand lassen die Weihnachtsgeschichte im Zelt lebendig werden. "Es war immer mein Wunsch zu zeigen, was der damaligen Realität entsprochen haben könnte", sagt der 63-jährige Küster. Sein Gedanke: Diese Form der Krippe lädt nicht nur zum bloßen Betrachten, sondern zum Verstehen und Erleben der biblischen Weihnachtsgeschichte ein.

Darüber hinaus verfolgt man mit der Krippe in diesem Jahr ein weiteres Anliegen: Auf diese Weise macht die Gemeinde auf die Notsituation von Flüchtlingen in aller Welt aufmerksam. "Ob in Syrien oder Eritrea - überall sind Menschen auf der Flucht - das sollten wir nicht vergessen", sagt Josef van de Locht.

Die positive Resonanz auf die kreative und innovative Art der Krippengestaltung gibt ihm und seinen Mitstreitern Recht. "Die Rückmeldung aus der Gemeinde ist durchweg positiv, und auch Besucher von außerhalb waren bereits hier", freut sich Josef van de Locht, der schon seit neun Jahren mit ungewöhnlichen Krippendarstellungen in St. Peter überrascht. So hat er unter dem Leitmotiv "Es kommt ein Schiff geladen" vor rund fünf Jahren ein Rettungsboot in die Krippenszene integriert.

Dass er seine Idee einer Zeltkrippe tatsächlich umsetzen konnte, ist allerdings einem Zufall zu verdanken. "Erst hatte ich das Angebot, einen Fallschirm aufzuspannen, aber dann kam von Georg Welp der Hinweis auf die Jurte der St.-Anna-Pfadfinder", berichtet van de Locht. Die haben ihr Zelt auch gleich zur Verfügung gestellt.

Während an der aktuellen Krippe noch gearbeitet wird, schmiedet der Küster schon Pläne fürs nächste Jahr. "Ob sich das aber realisieren lässt, wird sich zeigen", sagt van de Locht.

Die begehbare Weihnachtskrippe in der Jurte ist voraussichtlich noch bis Ende Januar in der St.-Peter-Kirche zu sehen.

(RP)
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