Interview mit Thomas Ahls "Erleichtert, dass es so gut gelaufen ist"

Alpen · Alpens Bürgermeister zieht nach der Möbelschau eine positive Bilanz. Entscheidungen sollen vor der Sommerpause fallen.

 Die Pflanzkübel für den Rathausplatz polarisieren.

Die Pflanzkübel für den Rathausplatz polarisieren.

Foto: Ostermann

Nach langem Vorlauf und teils recht turbulenten politischen Debatten war beim Spargel- und Blumenfest endlich konkret zu sehen, wie sich die Planer vom Siegerbüro Felixx/De Zwarte Hond die "Möblierung des Wohnzimmers Alpen" vorstellen. Das Interesse war groß, es wurde angeregt diskutiert. Rund 450 Kärtchen mit Rückmeldungen der Bevölkerung zu den durchaus ungewöhnlichen, eigens für Alpen entworfenen Gestaltungselementen landeten in den Wahlurnen bei der Möbelschau auf dem Brunnenplatz vor dem Rathaus.

RP-Redakteur Bernfried Paus, der in der mobilen Redaktion erleben durfte, wie die Menschen auf die Material gewordenen Ideen reagiert haben, sprach am Tag danach mit Bürgermeister Thomas Ahls, wie er die Möbelschau unter freiem Himmel bewertet.

Interview mit Thomas Ahls: "Erleichtert, dass es so gut gelaufen ist"
Foto: Fischer Armin

Das Musterwohnzimmer ist abgebaut. Wie haben Sie den Besuchstag erlebt?

Thomas Ahls Ich fand es höchst angenehm und unterm Strich total positiv. Es waren so viele da, wie man es kaum erwarten durfte. Das zeugt vom großen Interesse, dass die Alpener an der Gestaltung ihres Ortes haben. Auch die hohe Zahl der Rückmeldungen unterstreicht das. Die kritischen Stimmen trüben das insgesamt sehr positive Gesamtbild überhaupt nicht. Die Dinge wurden sachlich in einer sehr offenen Art und Weise benannt, das kann man niemandem verübeln. So kommt man mit den Leuten ins Gespräch.

Nach den politischen Verwerfungen im Vorfeld scheint die Gelassenheit zurückzukehren.

Ahls Ich bin jedenfalls sehr erleichtert und froh, dass es am Sonntag so gut gelaufen ist, die Menschen sich nicht haben abschrecken lassen und die Lust behalten haben, sich auf die Ideen der Planer einzulassen und sich damit auseinanderzusetzen.

Wie geht es nun weiter mit dem Stadtumbauprojekt?

Ahls Zunächst einmal werden wir im Rathaus die Kärtchen mit den Rückmeldungen auswerten, die die Leute in die Wahlurnen geworfen haben. Da wird 'ne Menge Arbeit auf die Fachabteilung zukommen und es vermutlich nicht ganz leicht sein, das Feedback zu bündeln. Aber ich gehe davon aus, dass wir Mitte Mai so weit sein werden, dass wir Ergebnisse haben.

Dann muss die Politik wieder ins Umbau-Boot. Wie sieht da der Plan aus?

Ahls Wir werden im Vorfeld der nächsten Bauausschusssitzung im Juni eine interfraktionelle Runde einberufen, in der die Resultate vorgestellt und diskutiert werden. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir den Konsens in der Frage der Wohnzimmermöblierung hinkriegen.

Und dann?

Ahls Wir werden eine Sitzungsvorlage erarbeiteten und dem Bauausschuss einen Beschlussvorschlag machen. Ich gehe davon aus, dass wir noch vor der politischen Sommerpause konkrete Entscheidungen für den handfesten Einstieg in den Stadtumbau treffen.

Ist die Bevölkerung dann zunächst wieder raus?

Ahls Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Ich halte es weiter für sinnvoll, endgültigen Entscheidungen noch mal einen öffentlichen Workshop vorzuschalten, um mit den interessierten Leuten die Marschrichtung zu diskutieren. Mal sehen.

Die Rückmeldung der Besucher im Wohnzimmer sollen in die Arbeit der Planer einfließen. Wie soll das geschehen?

Ahls Viele Anregungen wird man sicher leicht aufnehmen können, um die Prototypen zu optimieren und praxistauglich zu machen. Bei manchen Dingen könnte es schwierig werden. Bei den Pflanzkübeln für den Parkplatz hinterm Rathaus beispielsweise, die nach meinem Empfinden die Lager von Befürwortern und Gegnern am deutlichsten trennen. Da wird's vielleicht Mut zur Entscheidung brauchen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir Sonntag auf unserem ehrgeizigen Weg einen guten Schritt vorangekommen sind.

BERNFRIED PAUS FÜHRTE DAS INTERVIEW

(RP)
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