Rheinberg Europa stand drauf, Rheinberg war drin

Rheinberg · Das Stadtfest am Wochenende bot Sport, Trödel, Live-Musik und ein Europa-Quiz, das viele Besucher erstaunte.

 Die Alligators-Cheerleader wagten bei ihren Vorführungen neben dem Alten Rathaus so manchen hohen Sprung (links). Viele Besucher genossen es, sich an den zahlreichen Ständen wie hier auf der Rheinstraße umzusehen (rechts).

Die Alligators-Cheerleader wagten bei ihren Vorführungen neben dem Alten Rathaus so manchen hohen Sprung (links). Viele Besucher genossen es, sich an den zahlreichen Ständen wie hier auf der Rheinstraße umzusehen (rechts).

Foto: Armin Fischer

"Europa" lautete das Motto des Stadtfestes. Dafür hatte man mit Wortspielereien wie "Eure Oma" oder "Eure Freunde" auch mächtig die Werbetrommel gerührt. Was herauskam war allerdings viel Stadtfest und wenig Europa. Frank Tatzel, Vorsitzender der Rheinberger Werbegemeinschaft, klärt auf: "Wir wollten das Motto bewusst nicht so hoch hängen. Uns ging es vielmehr darum, in Zeiten von Rechtspopulismus in zahlreichen europäischen Staaten ein Zeichen zu setzen und die demokratische Fahne hoch zu halten. Außerdem haben wir so musikalisch und kulinarisch viel mehr Möglichkeiten." Das machte schon am Nachmittag das "Big Band Orchester Niederrhein" mit einem bunten Mix internationaler Hits deutlich.

Und weil der American Football mittlerweile auf unserem Kontinent zu Hause ist, durfte auch der sehenswerte Vortrag der Cheerleader "AGC Alligators" als Motto kompatibel bewertet werden, zumal die jungen Damen vom Amplonius-Gymnasium noch einen regionalen Bezug aufweisen konnten. Ein europäisches Aushängeschild mit hohem Identifikationsfaktor dürfte der Fußball sein. Weil die Edelkicker aus Spanien, England und Italien im Augenblick irgendwo auf der Welt in der Sonne liegen, kickten beim Kleinfeld-Turnier auf dem großen Markt ausschließlich Lokalmatadoren um den Sparkassen-Cup 2015. Das garantierte nicht die ganz großen technischen Finessen, zog dafür aber die Zuschauer in Scharen an, die ihre Lieblinge lautstark anfeuerten.

 Die hochmotivierten Kicker des TuS 08 Rheinberg waren beim Kleinfeld-Turnier gut vertreten.

Die hochmotivierten Kicker des TuS 08 Rheinberg waren beim Kleinfeld-Turnier gut vertreten.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Während im Spiel um Platz drei die Verhältnisse schnell geklärt waren - TuS Borth "Dritte Halbzeit" fegte die A-Jugend des TuS 08 Rheinberg mit einem 7:2 förmlich vom Kleinfeld - entwickelte sich das Finale zwischen den TuS 08 Rheinberg Senioren und dem Team "Abi 2014" zu einem wahren Fußball-Krimi. Mit einem am Ende verdienten 3:2 Sieg sicherten sich die Senioren schließlich den Titel gegen die Youngster. Unter den Zuschauern waren auch 60 Mitglieder des Kinderhilfswerks Gomel. Frank Tatzel zeigte sich zufrieden: "Das Stadtfest ist in diesem Jahr so gut besucht wie lange nicht mehr." Das bestätigte auch der Obst- und Gemüsehändler Helmut Jürgens. Seit 20 Jahren verkauft der Moerser beim Stadtfest seine Früchte. Fazit: "Heute Nachmittag war es richtig voll am Stand, vor allem Erdbeeren, Kirschen und Honigmelonen waren der Renner."

Das sollte sich gegen Abend ins Gegenteil ändern, Markt und Straßen leerten sich zusehends. Nur Franz Penzkofer hatte noch alle Hände voll zu tun, weil Kinder auf seinen Trampolinen an speziellen Gummiseilen hoch hinaus wollten. "Wer sportlich ist, kann bis auf eine Höhe 7,30 Meter kommen", sagte er.

 Die Alligators-Cheerleader wagten bei ihren Vorführungen neben dem Alten Rathaus so manchen hohen Sprung (links). Viele Besucher genossen es, sich an den zahlreichen Ständen wie hier auf der Rheinstraße umzusehen (rechts).

Die Alligators-Cheerleader wagten bei ihren Vorführungen neben dem Alten Rathaus so manchen hohen Sprung (links). Viele Besucher genossen es, sich an den zahlreichen Ständen wie hier auf der Rheinstraße umzusehen (rechts).

Foto: Armin Fischer

Um 18 Uhr wurde der europäische Leitgedanke dann mit Leben gefüllt. Moderator Dirk Elfgen lud zur Europa-Show ein. Drei Teams mit je drei Mitspielern traten in einem Quiz gegeneinander an, um eine Spende von 150 Euro für das Projekt "Sport für Flüchtlingskinder" zu erraten. Das war nicht leicht. "Welche zwei europäischen Nationen haben dieselbe Nationalhymne. Spanien und Andorra, England und Liechtenstein oder Tschechien und die Slowakei?" wollte Elfgen wissen. Als nach der Stimmabgabe "God save the Queen" aus den Lautsprechern schallte, gab es viele verwunderte Blicke.

(erko)
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