Rheinberg Fast 300 nostalgische Mopeds am Aratta

Rheinberg · Der Club MMC Lagerschaden war selbst überrascht über das große Interesse an seinem Zweirad-Treffen.

 Marco Gewers aus Vreden brachte mit seiner originalgetreu restaurierten Zündapp Sportcombinette eines der Highlights mit: Die Maschine ist Baujahr 1965, hat 50 Kubik und 2,6 PS Leistung.

Marco Gewers aus Vreden brachte mit seiner originalgetreu restaurierten Zündapp Sportcombinette eines der Highlights mit: Die Maschine ist Baujahr 1965, hat 50 Kubik und 2,6 PS Leistung.

Foto: Fischer

Am Aratta lag der Geruch von Zweitaktergemisch in der Luft. Fast 300 Mofa-, Moped- und auch Vespa-Roller-Fahrer kamen zum ersten Mofa- und Mopedtreffen Niederrhein.

Initiator waren die 13 Mofa-Fahrer des MMC Lagerschaden, der sich jüngst gegründet hatte. Der Club hatte das knatternde Treiben auf dem Aratta-Parkplatz organisiert. 50 ccm starke Motoren heulten regelmäßig auf. Immer mehr Zweitakt-Fahrer kamen mit ihren knatternden Öfen mit gemütlichen 25 Kilometern pro Stunde angefahren. Die Resonanz in der Mofa- und Mopedszene war riesig. "Damit haben wir nicht gerechnet", sagte Henry Hochstein vom MMC Lagerschaden total begeistert Und: "Wir fahren Mofa, um in Erinnerungen an unsere Jugend zu schwelgen", erklärte der 54-jährige Fahrer.

Mofafahren sei Entschleunigung vom Alltag aufgrund der geringen Fahrtgeschwindigkeit der kleinen Öfen, aber auch jede Menge "Oldschool". Authentische verwaschene, ausgefranste, ärmellose Jeanskutten zu tragen, gehöre zur Mofalebensart genauso dazu wie das detailverliebte Stylen der Karren. An ihren Schätzchen schrauben die Mofa-Fahrer natürlich selbst herum, wie viele unterstrichen.

Die Zweiräder am Aratta waren alle nahezu im Originalzustand. Chrom und Metall glänzte im Sonnenlicht. Einige Mofas hatten eine Tröte, andere eine Klingel, manche sogar einen Fuchsschwanz. Das war Mofa-Lifestyle pur. Beim Treffen gab es eine traumhafte Parade verschiedenster alter Mofas, die bisweilen grell orange, gelb oder pink strahlten.

Henry Hochstein kam mit einer 70er Kreidler. Auch Roland Bregula aus Orsoy und der ehemalige Orsoyer Stefan Maas, der von Weeze angereist war, hatten ebenfalls ihre Prachtexemplare dabei. Bregula kam mit einer RF Kreidler, Baujahr 1978, Maas war mit seiner Kreidler Florett von 1961 da.

Das Treffen kam einer Nostalgieausstellung gleich. Maschinen von den 50er bis hin zu den 80er Jahren reihten sich aneinander. Henry Hochstein: "Wir haben es echt geschafft, dass sich so viele Mofa-Fans vom Niederrhein, aus dem Ruhrgebiet und aus anderen Regionen hier austauschen. Genau das wollten wir: die Gemeinschaft der hiesigen Mofa-Fahrer zusammenbringen."

Gegen 16 Uhr ging es dann mit den Öfen auf die Straße. Mehr als 300 Mofafahrer "schlichen" über die Bundesstraße 57, erlebten den Traum der "Mofa-Freiheit" auf dem heißen Asphalt. Die Ausfahrt ging erstmal in Richtung Orsoy. Dort starteten die friedlichen Zweitaktfahrer ein spontanes Fest auf dem Edeka-Parkplatz. Zur Freude der Zuschauer drehten sie dort eine knatternde Ehrenrunde.

Und dann tuckerten die Puch Maxi Ms, die Zündapps, die Thomsons, die Kreidlers, Vespa-Mofas sowie die klassischen DDR-Schwalben von Simson in aller Gemütlichkeit wieder nach Hause.

(sass)
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