Alpen Feldahorn wird Symbol für die Leader-Region

Alpen · Staatssekretär Horst Becker vom NRW-Landwirtschaftsministerium informierte sich gestern in Sonsbeck über Fortschritte im Förderprogramm für die Leader-Region und pflanzte gleich auch einen Baum.

 Staatssekretär Horst Becker (l.), die Borther Pfarrerin Ulrike Thoelke und Leo Giesbers vom Vorstand der Aktionsgemeinschaft (vorn v.l.) pflanzten gestern vor der Gommanschen Mühle in Sonsbeck einen "Leader-Feldahorn".

Staatssekretär Horst Becker (l.), die Borther Pfarrerin Ulrike Thoelke und Leo Giesbers vom Vorstand der Aktionsgemeinschaft (vorn v.l.) pflanzten gestern vor der Gommanschen Mühle in Sonsbeck einen "Leader-Feldahorn".

Foto: Reichwein

Für die noch junge hiesige Region, die über das EU-Leader-Programm noch weiter zusammenwachsen soll, gibt es jetzt schon mal ein gemeinsames Erkennungszeichen: In allen vier Kommunen werden Leader-Bäume gepflanzt. NRW-Staatssekretär Horst Becker übte sich dafür vor der Gommanschen Mühle im Schaufel- und Gießkannengebrauch. Eigentlich hatte ja Minister Remmel gestern den Feldahorn in Sonsbeck pflanzen wollen. Da machten ihm aber vor der Staatskanzlei demonstrierende Landwirte einen Strich durch die Rechnung. Dafür erlebte sein Staatssekretär gelebte kommunale Zusammenarbeit.

Ein Wasserwerk, eine Volkshochschule, Schulverbände: Zusammenarbeit ist tatsächlich kein Fremdwort in den Alpen, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten. "Und doch kann ein gemeinsames Projekt diese Einheit noch stärken", zeigte sich Horst Becker gestern bei seinem Besuch in Sonsbeck überzeugt.

Der 60-jährige Parlamentarische Staatssekretär im Umwelt- und Landwirtschaftsministerium von Johannes Remmel ist auch deshalb Verfechter eines EU-Programms, das in NRW inzwischen zu 28 interkommunalen Verbindungen geführt hat: Die "Liaison entre actions de développement de l'économie rurale", kurz Leader, soll eben durch die Verbindung von Aktionen zur regionalen Entwicklung der ländlichen Wirtschaft beitragen.

Könne es auch, zeigte sich der Grüne aus dem Rhein-Sieg-Kreis bei einem Treffen mit Kommunalen Vertretern, der Leader-Geschäftsführung und der Bezirksregierung überzeugt. Auch wenn das Programm ein "bürokratisches Monster" sei, wie die früheren Bürgermeister von Sonsbeck und Rheinberg, Leo Giesbers und Hans-Theo Mennicken als Vorsitzende des Leader-Vorstands bei der Vorstellung der Region "Niederrhein Natürlich lebendig!" in der Gommanschen Mühle schon fast verzweifelt anmerkten.

Daran allerdings, so Wirtschaftswissenschaftler Becker, werde sich zumindest in dieser Förderperiode nichts mehr ändern: "Von Bürokratie-Abbau zu Bürokratie-Abbau wächst die Bürokratie nun mal." Immerhin: Auch der Bezirksregierung sind die Hände gebunden, aber, so die im Sonsbecker Rathaus angesiedelten Regionalmanagerinnen Kristin Hendriksen und Beate Pauls, hat sie Fachleute mit Durchblick, die sich intensiv um die Beratung kümmern. Und das ist nun auch kein leichter Job: "Jedes Projekt muss einzeln bewertet werden", berichteten Mechthild Evelt-Neite und Ralph Merten von der Düsseldorfer Behörde.

Gnade gefunden hat auch deshalb inzwischen das geplante inklusive Umweltbildungszentrum im Senioren-Wohnheim St. Bernardin mit Kräutergarten, alten Gemüsen und Naturführern, die allerdings noch ausgebildet werden müssen. Auch das mit den Nachbarregionen abgestimmte Projekt für Fahrradknotenpunkte gehört dazu. Für das Rad- und Wanderwegekonzept wurde inzwischen eine Arbeitsgruppe gebildet.

Dass sich Leader-Zusammenarbeit lohnt, erklärte beim rustikalen Lunch Anneliese Havix, die mit ihrer Landfleischerei samt Marktverkauf bis hin nach Düsseldorf Erfolg hat. "Feines vom Land: Die ,Genussregion Niederrhein' hat uns mit unserem Konzept, das ohne Massentierhaltung auskommt, richtig weitergeholfen", berichtete die ausgebildete Fleischerin aus Sonsbeck.

(RP)
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