Rheinberg Ferienalarm in der Zirkusmanege

Rheinberg · Der "Circus for Kids" Rondel hat wieder seine Zelte an der Grote-Gert-Schule am Annaberg aufgestellt. Pro Woche trainieren 125 Jungen und Mädchen mit den Profis. Die erste von drei Aufführungen findet am Freitag um 18 Uhr statt.

Rheinberg: Ferienalarm in der Zirkusmanege
Foto: Fischer Armin

Mia ist gespannt wie ein Flitzebogen. Das Kreuz durchgedrückt und hochkonzentriert. Das siebenjährige Mädchen steht in etwa einem Meter Höhe auf der kleinen Plattform am Beginn des stramm gespannten Drahtseils und wartet auf Anweisungen.

Mia gehört zur Seiltanzgruppe. Ihre Betreuerinnen Jannika und Marylin Ortmann trainieren mit Mia und einigen anderen Mädchen für den großen Auftritt bei der Vorstellung am Freitagabend unter der Zirkuskuppel. Wie ein Profi schreitet die kleine Rheinbergerin auf das Seil und macht ihre Sache gut. Sie hat Talent, Hut ab! "Macht Spaß", sagt Mia und strahlt.

 Am Trampolin: Giovanni Frank hält Melissa, die schon nahezu perfekt springt, den Ring. Rechts: Marco Ortmann trainiert mit Akrobatin Lia in der Manege.

Am Trampolin: Giovanni Frank hält Melissa, die schon nahezu perfekt springt, den Ring. Rechts: Marco Ortmann trainiert mit Akrobatin Lia in der Manege.

Foto: Armin Fischer

In Rheinberg herrscht seit Montag "Ferienalarm". Zum sechsten Mal hat "Rondel", der "Circus for Kids" der Familie Ortmann, seine Zelte auf der Wiese an der Grote-Gert-Grundschule am Annaberg aufgebaut. Der Ferienalarm ist ein dicker Block im städtischen Ferienkompass-Programm. Drei Wochen dauert das Projekt, pro Woche sind 125 Jungen und Mädchen angemeldet. Stadtjugendpflegrein Babette Heimes erklärt den Hintergrund der Aktion: "Viele Eltern sind auch in den Sommerferien auf eine verlässliche Betreuung ihrer Kinder von 7.30 Uhr morgens bis 17 Uhr nachmittags angewiesen." Wie groß der Bedarf dafür ist, zeigt der durchschlagende Erfolg: In jedem Sommer war der Ferienalarm bisher restlos ausgebucht. Viele Kinder nehmen sogar noch eine zweite Woche mit. Heimes: "Wir haben auch diesmal wieder eine Warteliste mit rund 30 Kindern, die wir absolut nicht mehr annehmen konnten."

70 Euro pro Kind für eine Woche, 130 Euro für zwei - das ist ein fairer Preis für den Ferienalarm. Das Zirkustraining mit Profis, zusätzlich Spiel- und Bastelangebote, jeden Tag ein warmes Mittagessen - alles inklusive. "Der Ferienalarm ist für uns ein Selbstläufer", so Babette Heimes. "Das Besondere dabei ist, dass die Kinder an ihre Grenzen gehen. Bei den Zirkusleuten lernen sie Dinge, die ihnen selbst die eigenen Eltern nicht zugetraut haben."

Seit Montag geht es nun rund ander Grote Gert. "Wir haben alle Kinder in 14 Gruppen eingeteilt", erzählt René Ortmann vom Zirkus-Team. Fakire, Artisten, Akrobaten, Piraten, Clowns, Seiltänzer, Tierdressuren mit Ponys, Tauben und Ziegen - jedes der sechs bis 13-jährigen Kinder konnte sich das aussuchen, wozu es Lust hatte.

René Ortmann leitet die Clowngruppe an. Dazu gehört auch der zwölfjährige Jamie. "Ich finde es gut, die Leute zum Lachen zu bringen", schwärmt er. Am Freitag wird er in entsprechender Verkleidung im Zirkuszelt vor rund 600 Zuschauern zeigen, wie das geht. Unterdessen trainiert Giovanni Frank die Trampolingruppe und lässt unter anderem den elfjährigen Peter durch einen Ring springen. "Cool", findet der Junge das.

Im Zelt herrscht große Hitze. Da kommt auch der muskulöse Marco Ortmann trotz sportlicher Fitness schnell ins Schwitzen. Er ist im Zirkus der Chef der Akrobatinnen-Gruppe und wuchtet Mädchen wie die neunjährige Ilka oder die achtjährige Lia in die Luft, bevor sie sicher auf seinen Schultern landen. Das sieht schon toll aus.

Am Freitag ab 18 Uhr kann man sich das Ergebnis der Trainingswoche anschauen. Karten kosten fünf Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder. Es gibt sie in der Schule an der Grote Gert. Weitere Aufführungen folgen am 29. Juli und am 5. August.

Übrigens werden alle Ferienalarm-Kinder in den Vorführungen zum Zug kommen.

(up)
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