Rheinberg Feuerwehrjugend im 24-Stunden-Einsatz

Rheinberg · Die Übungen konfrontierten die Jugendlichen mit schwierigen Einsatzsituationen in einer Anlage der Lineg.

 Die nachgestellte Notrufnummer 112 als Symbol für die Feuerwehr. Die erste 1 ist der Löschzug (LZ) Nord (Borth, Wallach, Ossenberg) mit Fabian Utech, die zweite 1 ist der LZ Mitte (Rheinberg, Millingen, Alpsray) mit Kai Kunze, die 2 ist der LZ Süd (Budberg, Eversael, Orsoy, Vierbaum) mit Marina Hocks.

Die nachgestellte Notrufnummer 112 als Symbol für die Feuerwehr. Die erste 1 ist der Löschzug (LZ) Nord (Borth, Wallach, Ossenberg) mit Fabian Utech, die zweite 1 ist der LZ Mitte (Rheinberg, Millingen, Alpsray) mit Kai Kunze, die 2 ist der LZ Süd (Budberg, Eversael, Orsoy, Vierbaum) mit Marina Hocks.

Foto: Olaf Ostermann

"Verunfallte Person im Kellergeschoss", so könnte die Meldung lauten, wenn die Rheinberger Feuerwehr zur Unterstützung des Rettungsdienstes ausrücken müsste. In diesem konkreten Fall galt sie für den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr vom Löschzug Mitte und führte zur Lineg-Pumpstation, Höhe Kreisverkehr Bahnhofstraße. Weitere Details zum Unfall erfuhren die jungen Kameraden auch: Die verunglückte Person liegt unter einer Leiter und ist nicht ansprechbar. Der Raum ist dunkel. "Eine völlig realistische Situation, deren weiterer Ablauf unmittelbar nach dem Eintreffen des Notrufes 112 startet", sagte dazu Pascal Hußmann (40), Betreuer der Feuerwehrjugend. Die Schwierigkeit dieser Situation sei einerseits, dass die eintreffenden Kameraden am Unfallort keine Lichtquelle haben und sich so dem Unfallopfer nähern müssen. Andererseits spiele die Aufregung bei der ersten Übung des 24-Stunden-Einsatzes eine ebenfalls große Rolle.

Ende gut, alles gut. Die Situation war schnell unter Kontrolle, die schwere, menschengroße Puppe ist geborgen. Danach ging es zur Lagebesprechung mit Kai Kunze, dem Jugendfeuerwehrwart, um zu erfahren, was wann hätte anders oder eventuell besser gemacht werden können. Schließlich soll jeder Handgriff im Teamwork sitzen.

Andre Steinmetzer (15) nahm zum wiederholten Mal an der 24-Stunden-Übung teil, die einmal im Jahr ansteht. Dennoch, die Aufregung bleibt. "Finde ich gut, dass wir zusammen solche Einsätze üben können", sagte der junge Alpsrayer, der mit Leib und Seele dabei ist und später zu den Aktiven will. Was ihm Spaß macht, ist neben der Kameradschaft Menschen in Not zu helfen oder sie bei Gefahr retten zu können. Die 24-Stunden-Übung simuliert den Dienst innerhalb der Berufsfeuerwehr. Akribisch hatten die beiden Jugendwarte Chantal Krins und Kai Kunze die verschiedenen Einsätze geplant und dabei manches Übungs-Highlight berücksichtigt. Dass entsprechende Gelände oder Objekt zu finden, das war eine ihrer Aufgaben und gestaltet sich oftmals schwierig. Kooperationen sind in diesem Fall nicht selbstverständlich.

"Ich habe bei meinem Chef nachgefragt, ob bei der Lineg die Möglichkeit besteht", erzählte Chantal Krins. Für den zuständigen Lineg-Mitarbeiter Christian Wetzels kein Problem, die Pumpenstation für den Übungszweck aufzuschließen. "Klar, wenn wir damit die Ausbildung unterstützen können", sagte Wetzels. Ein weiterer Vorteil liege für ihn auf der Hand. Beim Ernstfall rund um die Pumpenstation ist bei den Feuerwehrleuten Ortskunde vorhanden.

Im weiteren Tagesverlauf hatten die Jugendlichen bis 18 Jahre weitere schwierige Situationen zu meistern. So auch einen Kellerbrand, einen Verkehrsunfall sowie Einsätze an Schulgebäuden. Der Umgang mit den verschiedenen Arbeitsgeräten, das Kennenlernen der Abläufe und das situationsgerechte Verhalten am Einsatzort standen im Mittelpunkt. "Bei diesen Übungen geht es uns darum, dass Jugendliche lernen, verantwortungsvoll mit der Situation umzugehen", sagte Pascal Hußmann. Er bescheinigte dem Nachwuchs Herzblut und Einsatzfreude. "Wir ziehen für unsere Freiwillige Feuerwehr den größten Teil aus der Jugendfeuerwehr." Die drei Jugendfeuerwehrgruppen sind zusammen rund 100 Personen stark und zählen zur größten Jugendfeuerwehr im Kreis Wesel. Aktuell hat die Rheinberger Feuerwehr weit über 100 Einsätze absolviert.

(sabi)
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