Rheinberg Foto AG: Den Augenblick ins rechte Licht gerückt

Rheinberg · "Die Foto AG gibt es seit 25 Jahren und das Foyer der Rheinberger Stadthalle ist schon so etwas wie ihr Wohnzimmer", erklärte VHS-Leiter Dr. Jens Korfkamp zur Eröffnung der Ausstellung "Lichtblicke". Ausgestellt sind Aufnahmen, die reale Landschaften oder Gebäude abbilden aber auch mal abstrakt wirken. Eine besondere Note erhalten die mittels Computer optimierten Fotografien durch ihren jeweiligen Untergrund.

 AG-Leiter Norbert Reimann (vorne 2.v.l.) mit den Fotografen, deren Werke im Stadthaus-Foyer zu sehen sind.

AG-Leiter Norbert Reimann (vorne 2.v.l.) mit den Fotografen, deren Werke im Stadthaus-Foyer zu sehen sind.

Foto: Olaf Ostermann

Der klassische Bilderrahmen ist dabei eher die Seltenheit. "Ein Passepartout oder ein Rahmen kann ein Bild aufwerten, aber auch sehr leicht abwerten", nennt Kursleiter Norbert Reimann den Grund dafür, andere Formen der Präsentation gewählt zu haben. So ist seine Aufnahme einer Tür, die erst durch die Lichtverhältnisse wie eine Schwarz-Weiß-Fotografie wirkt, auf eine quadratische Aluminium-Platte gedruckt. Daneben wurden Materialien wie Holz, Glas oder auch mal eine Leinwand zur "Unterlage".

Ein Jahr haben die Teilnehmer auf das richtige Motiv und vor allem den richtigen Augenblick gewartet. "Licht in den Vordergrund zu rücken ist ein schwieriges Unterfangen. Dabei ist es das einzige, was der Fotograf braucht, der Rest ist Technik im Wandel der Zeit", so Reimann. Gefragt war also der gekonnte Umgang mit Blenden und - na klar - der richtigen Belichtungszeit. Die spielt bei den eher abstrakt wirkenden Aufnahmen von Wolfgang Fischöder eine entscheidende Rolle. "Ich habe aus dem Kellerfenster geschaut und die Kamera dabei sieben Sekunden lang im Kreis gedreht. Dadurch entstehen pastellartige, duftig transparente Farben", erzählt der Hobbyfotograf, der für eine zweite Aufnahme die Kamera bei offener Blende einfach ans Fenster eines fahrenden Zuges gestellt hat. Dass Fotos wie diese eher wie gemalt aussehen, ist vom Künstler durchaus gewollt. "Fotografieren heißt malen mit Licht. Nichts anderes habe ich gemacht", erläutert Fischöder.

Nachts sind alle Katzen grau, sagt der Volksmund. Theo Erretkamps sieht das anders: "Ich habe meine Motive bewusst in der Dunkelheit aufgenommen, weil dann die Farben besser zur Geltung kommen." Das Gespür dafür kommt automatisch, versichert Fischöder: "Man entwickelt im Laufe der Zeit einen anderen Blick auf die Dinge."

Bis zum 26. September kann man sich die 34 unterschiedlichen Blickrichtungen der 14 Fotokünstler ansehen. Nähere Infos erteilt Norbert Reimann unter Telefon 02802 2495.

(erko)
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