Alpen Freibad-Saison mit Höhen und Tiefen

Alpen · Der Sommer am Niederrhein war wechselhaft. Das zeigt sich auch in den Besucherzahlen der Freibäder in Xanten, Rheinberg und Menzelen.

 Auch der Besuch im Strandbad in Wardt ist weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Auch der Besuch im Strandbad in Wardt ist weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Foto: Armin Fischer

Graue Haare wegen des gemischten Wetters hat Wilfried Meyer in diesem Jahr nicht bekommen. Die Freiluftsaison des Freizeitzentrums in Xanten (FZX) hatte Höhen und Tiefen, sagt er. "Mai und Juni waren sehr gut, da hatten wir eine große prozentuale Steigerung gegenüber den Vorjahren. Aber leider war es später nicht mehr ganz so prickelnd. Das hat das Plus wieder aufgefressen", blickt der FZX-Chef auf die Sommerferien zurück. Das launische Wetter schlug sich in den Besucherzahlen nieder. Meyer steht damit nicht allein. Die Bilanz der Betreiber anderer Freibäder in der Umgebung fällt ähnlich aus.

Für das Strandbad in Xanten-Wardt erwartet Meyer jetzt, kurz vor Ende der Saison, eine Zahl etwa im Besucherdurchschnitt der letzten acht Jahre - also 50.000 Besucher plus x. Was kein Vergleich ist mit dem Schreckensjahr 2011, als nur rund 29.000 Besucher kamen. Ein wenig Zeit hat das FZX noch, um die Jahresbilanz weiter aufzupolieren. Denn die Freibadsaison endet erst, wenn das Wetter schlechter wird. "Wir peilen Mitte September an."

Dabei hatte Meyer rund 70.000 Besucher für dieses Jahr eingeplant, weniger als im Rekordjahr 2012 mit 76.000 Gästen, aber weit über dem Durchschnitt. Dass es im Strandbad nun deutlich weniger werden als erhofft, lässt ihn aber nicht verzweifeln. "Das können die anderen Bereiche auffangen." Damit meint er vor allem die gastronomischen Angebote des FZX in Vynen und Lüttingen, aber auch Sonderveranstaltungen wie Konzerte.

"Super angekommen ist im Freibad unser neuer Aqua-Park", betont Meyer. Der sei manchmal regelrecht umlagert gewesen. Als "absoluter Renner" hat sich im Bereich der Wasserspiele der Verleih von Elektrobooten erwiesen. Weniger nachgefragt hingegen waren Segelboote, da Wind an vielen Tagen nur sehr sanft geblasen hat.

Für den nächsten Sommer plant Meyer weitere Attraktionen. Dazu gehört auch eine Aufwertung der Wasserski-Anlage, die bald 20 Jahre alt wird und bei der die Nutzerzahlen etwas unter denen im Vorjahr liegt. Man arbeite an einigen technischen Veränderungen, um auf Höhe der Zeit zu bleiben, so Meyer. Damit wolle man den Anschluss an andere Wasserski-Angebote nicht verlieren.

Das wankelmütige Wetter in diesem Sommer hat auch Rick Marckardt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Seit 23 Jahren hat er einen Baggersee in Menzelen-Ost gepachtet und betreibt dort am Freizeitsee "Rick's Strandbad". "Wir hatten seit Siebenschläfer acht Wochen lang kaum mal gutes Wetter", fasst er die letzten Monate zusammen. "Wenn es mal 26 oder 27 Grad warm war, hat es abends wieder geregnet." Selbst am vergangenen Montag mit sehr angenehmen Temperaturen seien gerade einmal 30 bis 40 Badegäste gekommen.

Auf sehr gute Resonanz ist sein neu eingerichteter Hundestrand gestoßen - weit und breit der einzige Strand, an dem auch Hunde ins Wasser dürfen. "Zum Teil kommen Herrchen und Frauchen von weit her." Nun hofft Marckardt noch auf einen guten September und auch noch auf ein paar warme Tage im Oktober. Denn so lange möchte er sein Strandbad gerne offen lassen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: "Vielleicht geht ja noch was", macht sich Frank Meyer, Fachbereichsleiter bei der Stadt Rheinberg und damit auch zuständig für das Underberg-Freibad, Mut. "Wir haben noch rund 14 Tage geöffnet." Doch einige weitere Hitzetage werden die Saison unter dem Strich auch nicht mehr retten können. Im Schnitt suchen pro Jahr zwischen 20.000 und 25.000 Besucher ihre Abkühlung im Rheinberger Freibad. 2017 waren es bis jetzt nur knapp rund 16.000 Gäste. Ein Grund: Aus technischen Gründen hat das Bad erst im Juni geöffnet, der sich prompt als stärkster Monat entpuppte. "Danach war die Wetterlage doch sehr gemischt", sagt Meyer. Am letzten Ferientag verbuchte er den Jahres-Besucherrekord mit 1370 Gästen. Immerhin.

(kump)
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