Rheinberg Gärtnern sorgt für neues Miteinander

Rheinberg · In der Begegnungsstätte Reichelsiedlung trafen sich die Freunde des gemeinsamen städtischen Pflanzens, Säens und Erntens. Sie erörterten die nächsten Planungsschritte für ihren Hochbeet-Garten an der Buchenstraße.

Ole Langenbach, Initiator des "Gemeinsamen Gärtnerns", hatte erstmals zu einem "Garten-Café" eingeladen. Rund 20 Interessierte kamen in die Begegnungsstätte Reichelsiedlung. Sie füllten das Kaffeetrinken mit Ideen, Anregungen und Tipps. Ole Langenbach (27) kooperiert mit dem Quartiersmanagement Rheinberg-West.

Die Anwohner der Reichelsiedlung hatten bereits gewerkelt. Dabei entstanden verschiedene Formen von barrierefreien Hochbeeten. Nun sollte es beim Treffen um das Miteinander gehen, Erwartungen und Wünsche geklärt werden. "Die Mischung mit allen Generationen ist gelungen", sagt Anke Sczesny vom Quartiersbüro.

Im Groben geht es um den Versuch, öffentliche Flächen in gemeinschaftliche Nutzflächen zu verwandeln (die RP berichtete). Anwohner bauen Obst, Gemüse und Kräuter an. Schöner Nebeneffekt: Kommunikation und Austausch kommen in Gang und sorgen für eine neue Identität im Viertel.

Ole Langenbach schreibt dazu seine Bachelor-Arbeit an der Hochschule Rhein-Waal. Sein Studienfach umfasst die Bereiche Energie und Umwelt. Verschiedene Themenschwerpunkte standen beim Treffen auf dem Plan. Gartenbücher und Fotos mit Gestaltungsideen lagen auf dem Tisch. Junge Tomatenpflanzen und Kräuter warten bereits auf den Standort.

Eine erste Sondierung klärte organisatorische Fragen wie: Wer gießt oder wie und in welchem Rhythmus können Projektteilnehmer ernten? In einem weiteren Block wurden mögliche Probleme angesprochen. Braucht das kleine Gartenglück auf 175 Quadratmetern einen Zaun, um vor Kaninchen oder Vandalismus geschützt zu werden? Akzeptieren andere die Gartenidylle oder muss ein Vorhängeschloss angebracht werden? Eifrig wurde diskutiert und Erfahrungen aus Jahrzehnte langem Gärtnertum in die Runde gestellt.

"Mit den Ergebnissen war ich zufrieden", sagt Ole Langenbach rückblickend. Das Projekt gestaltet sich vielfältig und in der aktuellen Planungsphase kleinschrittig. "Es geht um Grundsätzliches und den Spagat zwischen kreativem Chaos und gärtnerischer Ordnung", so Langenbach. Wurde zunächst an Einzeltischen gearbeitet, so war es am Ende die große Tischfläche für alle. Innerhalb der Gruppe kristallisierte sich ein erfahrenes Quartett mit langjähriger Gartenpraxis heraus. "Eine der Damen hatte sogar ein altes Buch mit Gartentipps dabei, in das sie ihre eigenen Erfahrungen notiert hatte", so Langenbach.

Weitere Beobachtung: Während andere an Detailfragen arbeiteten, "konfigurierte" das Quartett aus den vorhandenen Bildern den ersten Entwurf. Geplant ist noch eine Exkursion zu einem ähnlichen Projekt. Am Samstag, 28. April, 13 bis 17 Uhr, findet am Quartiersbüro das nächste Treffen statt.

(sabi)
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