Rheinberg Gelebte Ökumene beim Pfingstgottesdienst

Rheinberg · 450 Christen erlebten auf dem Marktplatz zur Geburtstagsfeier der Kirche ein Fest der Geschenke.

 Christliches Miteinander auf dem Rheinberger Marktplatz: Der ökumenische Gottesdienst war gestern Morgen gut besucht.

Christliches Miteinander auf dem Rheinberger Marktplatz: Der ökumenische Gottesdienst war gestern Morgen gut besucht.

Foto: Olaf Ostermann

Pünktlich um 10.30 Uhr zeigte der Himmel über dem Rheinberger Marktplatz gestern sein strahlendes Blau - pünktlich zum neunten Ökumenische Pfingstgottesdienst unter freiem Himmel konnte. Etwa 450 Christen beider großen Kirchengemeinden hatten sich vor der Bühne mit dem Altar versammelt und lieferten den lebendigen Beweis dafür, dass christliches Miteinander in Rheinberg großgeschrieben wird.

"Das ist eine richtig schöne Tradition geworden. Ökumene funktioniert in Rheinberg deshalb so gut, weil die Menschen hier so tolerant sind. Unsere Seelsorger tauschen sich schon lange regelmäßig aus", freute sich Pastor Wolfgang Schmitz, der gemeinsam mit seiner evangelischen Kollegin Pfarrerin Ulrike Thölke den Gottesdienst leitete. Musikalisch begleitet wurde dieser zum einen vom großen Posaunenchor unter der Leitung von Dirk Wittfeld sowie dem Projektchor von Michael Wulf-Schnieders.

Weil das "Fest des Heiligen Geists" auch als Geburtstag der Kirche gefeiert wird, lagen einige Geschenke auf dem Altar bereit. Zunächst überreichte Pfarrerin Ulrike Thölke ihrem Amtskollegen eine Luther-Bibel. "Sie ist für uns Protestanten der Mittelpunkt des Glaubens", so Thölke. Schmitz seinerseits überraschte mit einer Lampe als Zentrum katholischer Tradition. "Das Licht steht symbolisch für die Rituale der katholischen Kirche" erklärte der Geistliche. Dazu erhielt Pfarrerin Thölke eine weiß-goldene Stola als Symbol des Amtes aber auch als Zeichen für das Joch, unter dem die Christen lange gestanden haben. Wie abgesprochen gab es für Wolfgang Schmitz ebenfalls eine Stola - und zwar in bunten Regenbogenfarben. "Sie steht für die farbenfrohe Vielfalt in der protestantischen Kirche, für Baptisten, Methodisten und reformierte Kirchen", erläuterte Ulrike Thölke.

Aber auch für die Besucher des ökumenischen Pfingstgottesdienstes gab es Geschenke. Messdiener verteilten Karten mit dem Symbol des Heiligen Geistes. "Es steht als Zeichen der Entstehung des ökumenischen Gottesdienstes", so Thölke.

Der ökumenische Pfingstgottesdienst mitten auf dem Rheinberger Marktplatz ist längst weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Monika Fendrich beispielsweise war mit ihrem Mann Thomas und den Töchtern Mara und Jennifer aus Straelen angereist. "Wir kommen seit fünf Jahren hierher. Das ist ein Gottesdienst, auf den sich sogar unsere Kinder freuen", erzählte die Mutter. Im Anschluss bestand noch die Möglichkeit zu einem lockeren Plausch bei Kaffee und Kuchen. Zudem hatte Gastronom Oliver Prophet von der Alten Apotheke wieder einmal seinen beliebten "Pfingstteller" im Angebot.

(erko)
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