Alpen Gerätehaus für Garten der Begegnung

Alpen · Ein Stück Land hinter der Tennishalle, auf dem Flüchtlinge und Alpener gärtnern, grillen und spielen können.

 Mitarbeiter der Firma Cisco bauten ein gestiftetes Gartenhaus mit Geräten für den Garten der Begegnung hinter der Flüchtlingsunterkunft auf.

Mitarbeiter der Firma Cisco bauten ein gestiftetes Gartenhaus mit Geräten für den Garten der Begegnung hinter der Flüchtlingsunterkunft auf.

Foto: Armin Fischer

Die Idee kam von der Alpener Bauernschaft: Warum nicht einen Garten der Begegnung anlegen, in dem sowohl Flüchtlinge als auch Alpener Bürger Radieschen, Möhren und Erdbeeren sprießen lassen können?! Sowohl beim Verein Flüchtlingshilfe Alpen als auch bei der Gemeinde stieß dieser Vorschlag auf fruchtbaren Boden. Während die Gemeinde spontan das Land hinter der Tennishalle zur Verfügung stellte, machten sich die Flüchtlingshelfer auf die Suche nach einem Sponsor. Fündig wurde man schließlich bei der amerikanischen Firma Cisco, einem weltweit führenden Anbieter im IT-Bereich. Über deren Alpener Mitarbeiter Stephan Dormann konnte der Kontakt unbürokratisch und schnell hergestellt werden. Das Besondere daran: Cisco ist kein Sponsor, der einen Scheck übergibt, sondern im Rahmen einer "Time to give back"-Aktion mit anpackt.

"Diese Aktion starten wir einmal im Jahr, weil wir den Gemeinden und unseren Kunden etwas zurückgeben möchten", erklärt Cisco-Mitarbeiterin Katharina Overhage. Für den "Garten der Begegnung" hatten die fünf Mitarbeiter ein kleines Gartengerätehaus nebst Inhalt wie Harken, Spaten und Schuffel im Gepäck. Das musste allerdings von den fünf Firmenmitarbeitern und einigen Flüchtlingen als Bauhelfer erst noch aus etlichen Einzelteilen erstellt werden. Eine schweißtreibende Arbeit, aber auch eine willkommene Abwechslung. "Das macht uns einen Riesenspaß, weil es mal was anderes ist, als hinter dem Schreibtisch zu sitzen", bekräftigte Stephan Dormann. In einem weiteren Schritt sollen ein Grillplatz und auf der benachbarten Wiese ein Cricket Feld entstehen.

Was jetzt noch fehlt, ist die Begegnung. "Wir wollen im nächsten Schritt die Bevölkerung ansprechen, den Garten gemeinsam mit den Flüchtlingen zu bewirtschaften", sagt Bürgermeister Thomas Ahls. Sabine Holert-Drewicke von der Alpener Flüchtlingshilfe zeigt sich optimistisch, dass dieses Vorhaben gelingen wird: "Das Angebot richtet sich an Alpener, die vielleicht zwei Stunden in der Woche investieren möchten, um den Flüchtlingen die heimischen Pflanzen näherzubringen. Ich kann mir vorstellen, damit auf das Interesse von Menschen zu stoßen, für die bislang nicht das Passende dabei war." Es soll ein Nutzgarten für jedermann werden, angesprochen sind alle Alpener und ebenso alle Flüchtlinge, die im Ort leben. "Es ist ein Experiment, ein Anfang. Nun braucht es Menschen, die es mit Leben füllen" sagt Patrick Depuhl, Vorsitzender des Flüchtlingshilfe Vereins.

Neben dem Knowhow und den richtigen Geräten fehlt natürlich noch das Wichtigste: die Pflanzen. Wer Stecklinge oder Saatgut entbehren kann, darf es gerne bringen. Übrigens können auch Alpener Kleingärtner von den Flüchtlingen lernen. "Es befinden sich einige gelernte Landwirte unter ihnen", berichtet Sabine Holert-Drewicke. Am 27. August können sich alle vom Ergebnis überzeugen, denn dann findet das diesjährige Fest der Begegnung im Garten der Begegnung statt.

(erko)
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