Rheinberg Gesucht: Neue Fahrer für den Bürgerbus

Rheinberg · Zeitlicher Aufwand ist überschaubar: Im Schnitt sind die Ehrenamtler dreimal pro Monat für vier Stunden im Einsatz.

 Fahrer Ronald Hoffmann lässt einen Fahrgast in den Bürgerbus einsteigen.

Fahrer Ronald Hoffmann lässt einen Fahrgast in den Bürgerbus einsteigen.

Foto: Armin Fischer (Archiv)

Er rollt und rollt und rollt: Nach ziemlich genau drei Jahren auf der Piste hat der weiße Mercedes Sprinter mit 170 PS unter der Haube satte 220.000 Kilometer auf dem Tacho. Im vergangenen Jahr beförderte der Bürgerbus 10.500 Passagiere. Tendenz steigend. Alles bestens also im Bürgerbusverein.

Fast alles. "Was uns fehlt, sind noch ein paar zusätzliche ehrenamtliche Fahrer", sagt Karl-Heinz Lochen, Vorsitzender des Bürgerbusvereins. 26 waren es, vier sind ausgeschieden, zwei Neue kamen hinzu. Weil nicht immer alle können, stemmten in den ersten Wochen des Jahres 18 Fahrer die 60 bis 66 Schichten à vier Stunden pro Monat. "Das wird dann für den Einzelnen etwas zu viel", unterstreicht Lochen. Sein Ziel ist es, den Fahrer-Pool auf 35 bis 38 zu erweitern.

Erstmals lädt der Verein nun zu einem Informationsabend für Dienstag, 14. März, 18.30 Uhr, im Mehrzweckraum des Stadthauses ein. Dort soll ganz allgemein über den Bürgerbus und die Aufgaben der Fahrer informiert werden. Lochen: "Wir würden uns freuen, wenn viele Interessierte ganz unverbindlich zu diesem Termin kämen."

Zum Beispiel, um sich mit routinierten Fahrern zu unterhalten. Mit Susanne Grimm etwa. Sie ist eine von derzeit vier Frauen, sitzt von Anfang an am Steuer des Bürgerbusses und hat es nie bereut, dieses Ehrenamt zu übernehmen. "Ich liebe große Autos", sagt sie, "und ich habe Zeit. Es macht einfach Spaß, den Bus zu fahren. Man lernt relativ schnell, den Wagen sicher zu fahren, und die Fahrgäste sind zu mindestens 98 Prozent total nett, sehr offen und interessiert."

Karl-Heinz Lochen und Susanne Grimm betonen, dass sich nicht nur zwischen Fahrern und Passagieren enge Bindungen entwickelt haben (Lochen: "Wir haben 70 Prozent Stammgäste"), sondern auch die Fahrer sich untereinander gut verstehen. Fast immer gelinge es, mal eine Schicht zu tauschen, und zwei Mal im Jahr (einmal im Somer, einmal in der Weihnachtszeit) treffen sich alle mit ihren Partnern zu einem kleinen Event, das aus der Kasse bezahlt wird. Die ehrenamtlichen Fahrer sind zwischen 50 und 78 Jahre alt. Im Schnitt übernimmt jeder von ihnen drei Mal pro Monat eine Vier-Stunden-Schicht. Lochen: "Das funktioniert nach Absprache."

Einige Voraussetzungen müssen die Fahrer mitbringen: Sie benötigen einen normalen Pkw-Führerschein, müssen mindestens 21 Jahre alt sein, eine ärztliche Untersuchung und eine Einweisung sowie eine Abnahme über sich ergehen lassen. Bevor man den Bus allein steuert, kann man sich zunächst vom Beifahrersitz alles anschauen, später ist ein Kollege mit an Bord. "Das funktioniert reibungsfrei", so Lochen. "Bisher ist noch keine einzige Fahrt ausgefallen."

(up)
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