Alpen Glasfasernetz wächst in der "Untiefe"

Alpen · Deutsche Glasfaser hat in Sonsbeck, Alpen und Menzelen mit dem Bau der Datenautobahn begonnen.

 Symbolischer Akt in Alpen (v.l.): Bürgermeister Thomas Ahls, Bauleiter Oscar Eijkolt, Wirtschaftsförderer Thomas Janßen und Sarah Driesen.

Symbolischer Akt in Alpen (v.l.): Bürgermeister Thomas Ahls, Bauleiter Oscar Eijkolt, Wirtschaftsförderer Thomas Janßen und Sarah Driesen.

Foto: bp

Fast zeitgleich ist in Alpen, Menzelen und Sonsbeck der Startschuss für den Bau der Datenautobahn gefallen. Nachdem die Deutsche Glasfaser in beiden Gemeinden ihre Hauptverteilerstationen - so genannte Points of Presence (PoP) - aufgestellt hat, haben nun die Trupps losgelegt, die Leerrohre in die Straßenzüge zu verlegen, in die dann das Breitband für den rasanten Datentransport "eingeblasen" werden. Dabei schwebt die Glasfaser auf einem Luftpolster durch das leere Rohr. Der Beginn des Netzbaus in Veen und Birten ist für Ende des Jahres vorgesehen.

Die Bürgermeister - Thomas Ahls für Alpen und Heiko Schmidt für Sonsbeck - nahmen zum Baustart den blitzeblanken Spaten symbolisch in die Hand. Die eigentliche Arbeit machen Männer mit kräftigen Händen und einer starken Maschine, die ferngesteuert einer überdimensionalen, wandernden Kreissäge ähnelt und in "Untiefen" vordringt. So nennen Fachleute das sanfte Eindringen in den Untergrund bis in eine Tiefe von weniger als 60 Zentimeter unter Straßenniveau verächtlich, erläutert Carlo Hoffmann, scheidender Sprecher der Initiative Pro Glasfaser. Er wird, wie Bürgermeister Ahls sagte, offizieller Glasfaser-Beauftragter für den Kreis Wesel.

 Spatenstich am Neumarkt in Sonsbeck (v.l.): Bauamtsleiter Georg Tigler, Bauleiter Oscar Eijkolt und Bürgermeister Heiko Schmidt.

Spatenstich am Neumarkt in Sonsbeck (v.l.): Bauamtsleiter Georg Tigler, Bauleiter Oscar Eijkolt und Bürgermeister Heiko Schmidt.

Foto: Armin Fischer

Das Glasfaserband liegt, nachdem das Pflaster aufgenommen ist, nur 35 Zentimeter "untief". Die Säge fräst den schmalen Graben. Sobald das Rohr liegt, wird er wieder geschlossen, das Pflaster kommt wieder drauf. Es bleibt im Normalfall, so die Untiefbauer, keine sichtbare Wunde - auch nicht auf dem Weg durch den Garten bis zur Haustür. Gut 125 Meter machen die zehn Mann starken Trupps pro Tag. In Alpen schaffen vier Teams pro Schicht knapp einen halben Kilometer.

Parallel dazu sind Techniker und Vertriebsleute der Deutschen Glasfaser in den Straßenzügen, in denen gebaut wird, unterwegs, um Fragen zu den Hausanschlüssen zu klären, die in Alpen-Süd und Menzelen Ende Juni anlaufen sollen, wenn die Breitband-Bahn liegt. In Sonsbeck gehen die Häuser von September an ans Netz. Es werden vorher Termine vereinbart. Noch in der Bau-Phase haben Hauseigentümer die Möglichkeit, einen Vertrag abzuschließen und kommen in den Genuss eines Gratis-Anschlusses, so Sarah Driesen von der Deutsche Glasfaser. Dieses Angebot des Netzbetreibers gilt in der Bauphase auch noch für die Bereiche wie in Alpen-Nord, wo bei der Nachfrage-Büdelung die 40-Prozent-Hürde bei der Hausanschluss-Dichte verpasst wurde. "Sollten wir da dem Ziel näher kommen, könnte auch da im Nachgang gebaut werden", so Driesen. Verträge können auch in den Service-Punkten in Sonsbeck, Hochstraße 83, donnerstags 9 - 12 und 13 - 17 Uhr, in Alpen, Docter Loose, Burgstraße 10, montags 9 - 13 Uhr und 15 - 18 Uhr abgeschlossen werden.

(RP)
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