Rheinberg "Goldener Stachel" für Imker aus Drießen

Rheinberg · Dem Rheinberger Bernhard Heuvel wurde vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund in Donaueschingen eine besondere Auszeichnung verliehen. Er berät Landwirte bei der Wahl geeigneter Spritz- und Beizmittel.

Damit hatte Bernhard Heuvel nun wirklich nicht gerechnet: Auf den Berufsimkertagen in Donaueschingen erhielt er kürzlich die Auszeichnung "Goldener Stachel". Die verleiht der Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) an Personen, die "beispielhaftes Engagement für die Imkerei und unsere Bienen" zeigen. Und damit ist der Rheinberger Imker sehr gut charakterisiert: Er ist mit ganzem Herzen dabei, wenn es um die Belange der Imker und der Bienen geht. Insbesondere stellte er sich an die Seite der betroffenen Imker, die 2008 durch Insektizidvergiftungen insgesamt 12.000 Bienenvölker verloren haben.

In seiner Arbeit legt Bernhard Heuvel großen Wert auf praktische und positive Veränderungen. In Zusammenarbeit mit konventionellen Landwirten der Region hat er einen nachweislich rückstandsfreien, sauberen Rapshonig produziert.

Den Kontakt zu den Landwirten hatte der Rheinberger auf altbewährte Weise über Kleinanzeigen hergestellt. "Ich habe angeboten, meine Bienenvölker auf ihre Rapsflächen zu stellen", erzählt er. Dass viele Interessenten nur wenig Wissen über Bienen hatten, verwunderte den Bienenexperten nicht. Doch im persönlichen Kontakt musste Heuvel auch feststellen, dass die Landwirte ebenso wenig über die Wirkstoffe wussten, die sie auf ihr Land ausbringen.

Bevor er also seine Bienenvölker auf die Rapsflächen stellte, beriet er die Landwirte bei der Wahl der Spritz- und Beizmittel und erklärte ihnen, wie und zu welcher Tageszeit gespritzt werden kann. "Denn nur so nehmen die Bienen keinen Schaden und wir können rückstandsfreien Honig ernten", sagt Heuvel, der die interessierten Landwirte wohl am Ende mit einem "Experiment" überzeugt hat: Verglichen wurden Felder mit und ohne Bienenbeflug. Bei Feldern mit Bienenbeflug (mindestens fünf Bienenvölker je Hektar im Flugkreis) wird ein wesentlich besserer Ertrag erzielt. "Das mit eigenen Augen zu sehen, ist besser, als es in Studien nachzulesen", schmunzelt der Fachmann.

Dass das Produkt wirklich keine Schadstoffe enthält, haben übrigens moderne Analysenmethoden im Labor bestätigt: Der geerntete Honig wurde auf insgesamt 297 Wirkstoffe hin untersucht. Es konnten keine Rückstände nachgewiesen werden.

Bernhard Heuvel würde sich freuen, wenn sein Projekt Schule machen und noch mehr Imker den Kontakt zu Rapsbauern in ihrer Umgebung suchen würden. Gerade in die jungen Landwirte setzt der Bienenexperte seine Hoffnung. Denn die seien meist offen für Neues. Denn: Nur gemeinsam könne man etwas bewegen - ganz ohne Politik und Behörden einzubinden.

(RP)
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