Rheinberg Grab Jesu rückt vor den Altar in St. Peter

Rheinberg · Die Darstellung der Grabstelle Jesu und der Einzug nach Jerusalem auf dem Esel ist möglich, weil die Kommunionbank in der Kirche St. Peter probeweise hinter den Hochaltar versetzt worden ist. Nach Pfingsten soll darüber beraten werden.

 Küster Josef van de Locht, Claudia Koch, Monika van Briel, Pastoralreferent Georg Welp und Andrea Angerhausen (v.l.) freuen sich über die Dekoration. Hinter dem Altar diskutieren Pastor Wolfgang Schmitz (li.) und Edmund Schäfer.

Küster Josef van de Locht, Claudia Koch, Monika van Briel, Pastoralreferent Georg Welp und Andrea Angerhausen (v.l.) freuen sich über die Dekoration. Hinter dem Altar diskutieren Pastor Wolfgang Schmitz (li.) und Edmund Schäfer.

Foto: Armin Fischer

Erstmals wird es in der Rheinberger St.-Peter-Kirche eine österliche Dekoration geben. Sie wird morgen, am Palmsonntag, erstmals in vollem Umfang zur Geltung kommen. Sie zeigt einerseits das Grab Jesu, nachgebildet aus Steinplatten und Decken, sowie den Einzug Jesu in Jerusalem. Die Figuren stammen aus der weihnachtlichen Krippengestaltung; eine Jerusalemer Stadt-Silhouette, handgemalt, stand noch von einem Krippenspiel zur Verfügung.

Bisher war eine solche Osterdekoration in St. Peter nicht möglich, weil vor dem Hochaltar die Kommunionbank stand. Die ist nun in den hinteren Teil der Kirche verfrachtet worden. Ein sensibles Thema, wie Pfarrer Wolfgang Schmitz weiß: "Liturgisch ist die Kommunionbank ein Relikt aus der Zeit vor dem Zweiten Vatikanische Konzil in der ersten Hälfte der 1960er Jahre. Sie ist eine Verlängerung des Hochaltars, um den knieenden Gläubigen die Mundkommunion zu reichen, und eine Abtrennung des Altarbereichs, den Laien früher nur eingeschränkt und Frauen möglichst gar nicht betreten durften. Hier hat sich aber viel verändert."

Nach dem heutigen Liturgieverständnis versammelt sich die Gemeinde um Christus, symbolisiert durch den Altar. Schmitz: "Die Kommunionbank wirkt oft wie eine Trennwand und versperrt bei Familiengottesdiensten, Krippenspielen oder besonderer Altarraumgestaltung den Blick auf Kinder und Gestaltungselemente."

Der Dechant weiß die Kommunionbank als schön gestaltetes Zeugnis des Glaubens aus der Zeit um 1850 und der Veränderungen um 1930 aber durchaus zu schätzen. "Ein behutsamer Umgang mit der Bank ist meines Erachtens geboten", sagt Wolfgang Schmitz, der sich mit den Gremien der Gemeinde beraten hat, bevor er die Kommunionbank hinter den Hochaltar umsetzen ließ - probeweise.

"Die Kommunionbank mit ihren schönen Holzschnitzereien wird nicht zerlegt oder beschädigt und sie wird den Kirchraum auch nicht verlassen", versichert Wolfgang Schmitz. "Die Aufstellung im Chorraum ist provisorisch." Die Zeit bis Pfingsten soll jetzt dazu genutzt werden, den Bereich vor dem Altar zu gestalten und Familiengottesdienste ohne die Kommunionbank zu feiern.

Nach Pfingsten werde es eine Pfarrversammlung im Pfarrheim von St. Peter am Kirchplatz geben, bei der dann entschieden werden soll, was mit der Bank auf lange Sicht geschieht.

(RP)
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