Rheinberg Graues Pflaster für Holz- und Fischmarkt

Rheinberg · Gestern Abend legte der Bau- und Planungsausschuss fest, wie die Rheinberger Innenstadtdurchfahrt im nächsten Jahr gestaltet werden soll.

Es war eine schwere Geburt. Bis zu den Abstimmungen konnten sich die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses gestern Abend im Stadthaus auf keine für alle akzeptable Linie einigen. Aber es ging ja auch um was: um die Gestaltung von Holz- und Fischmarkt im Herzen der Stadt.

So entschieden Mehrheiten. Festgelegt wurde zunächst, dass die Durchfahrt neu gepflastert werden soll. Und zwar mit grauen Betonsteinen. Die CDU-Fraktion und Martin Gärtner von den Grünen hätten die Straße lieber asphaltieren lassen. Warum, begründete CDU-Fraktionsvorsitzender Erich Weisser so: "Wir haben die Befürchtung, dass wir wieder auf die Nase fallen, wenn wir dort zum dritten Mal in 30 Jahren pflastern. Wir haben dazu gelernt." Für graue Pflastersteine waren CDU, FDP, Grüne, und Linke, die SPD stimmte dagegen.

Auch bei der Festlegung der künftigen Fahrbahnbreite blieb die SPD allein mit ihrer Position. Sie plädierte für sechs Meter, die anderen Fraktionen für 9,50 Meter. Und damit für den Erhalt der Busbuchten. Weil die Gefahr drohe, dass Rettungsfahrzeuge nicht passieren könnten, wenn die Busse künftig am Alten Rathaus auf der Fahrbahn halten müssten, argumentierte die CDU. Jürgen Bartsch glaubte, dass es zu einem Stopp-and-go-Fahren käme, wenn die Busse alles versperrten. Der gewünschte Effekt einer Verkehrsberuhigung bliebe aus. Peter Bender (SPD) hielt mit einem Verweis auf das Ergebnis des Gutachtens dagegen: "Es kommt durch die Busse zweimal täglich zu einer jeweils vierminütigen Sperrung von Holz- und Fischmarkt - einmal morgens zwischen sieben und acht Uhr und einmal nachmittags zwischen 16 und 17 Uhr. Mehr ist das nicht."

Zur Sperrung der Durchfahrt für den Individualverkehr (also nicht für Linienbusse) gab es gestern Abend zunächst einen vorübergehenden Beschluss. Auf Antrag der SPD wurde festgelegt, die voraussichtlich viermonatige Bauzeit für eine Verkehrserhebung zu nutzen. SPD-Sprecher Jochen Schmitz sagte, eine entsprechende Auswertung könne nützliche Auskünfte dazu liefern, wie sich der Verkehr auf die umliegenden Straßen verlagert. Die Neugestaltung der Underbergstraße wurde zunächst ausgeklammert. Nur die Einmündung zwischen dem Eingang des Underberg-Stammhauses und dem Hotel am Fischmarkt (Ratskeller) wird angepasst.

Ein schwer erträgliches Durcheinander entwickelte sich in der Ausschusssitzung, als es darum ging, welches Wartehäuschen es für die Haltestelle am Alten Rathaus sein solle. Obwohl Beigeordneter Dieter Paus deutlich machte, dass ein solches Wartehäuschen nur gefördert werde, wenn es auch eine schützenden Charakter, sprich: Rückwand und Seitenwände habe, entschied sich die Mehrheit gegen eine solche Lösung. Es soll nun ein Wartehäuschen mit Glasdach ohne und Seitenwände werden, das eine Rückwand hat. Die wird allerdings nur so breit sein wie die Sitzbank. Darauf beharrte insbesondere die CDU.

Für die CDU beantragte Erich Weisser noch, den Fertigstellungstermin bei Festschreibung einer Konventionalstrafe aufzunehmen. Jürgen Bartsch beantragte für die Grünen, die Stadt möge mit Eigentümer Gerardus Aaldering über eine freie Nutzung des Parkplatzes am Underbergturm (Kamper Straße) für die Bauphase verhandeln.

(up)
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