Alpen Größtes Papierschiff der Welt aus Alpen

Alpen · In 90 Minuten war der Rekord geschafft: 11,90 Meter lang und 3,50 Meter hoch sind die zentralen Maße des No-Name-Faltschiffs, das Weltrekordmann Klaus Peter Beier aus Alpen im Oberhausener Abenteuerpark gebaut hat.

 So sehen Weltrekordler aus: Klaus Peter Beier (4.v.r.) und sein Team präsentierten stolz ihr Rekordschiff. Die schrecklich große TV-Familie Wollny war Zeugin des Meisterwerks, dass in 90 Minuten vom Stapel lief.

So sehen Weltrekordler aus: Klaus Peter Beier (4.v.r.) und sein Team präsentierten stolz ihr Rekordschiff. Die schrecklich große TV-Familie Wollny war Zeugin des Meisterwerks, dass in 90 Minuten vom Stapel lief.

Foto: Privat

Nach der Generalprobe in der heimischen Turnhalle in Alpen hatte sich Zweifel in den den ansonsten unerschütterlichen Optimismus von Klaus Peter Beier (45) eingenistet. Doch als es am Samstag ernst wurde im Abenteuerpark am Centro Oberhausen, waren der Weltrekordmann und sein gut 20-köpfiges Team voll da. In Fußball-Match-Zeit hatten sie in einer Lagerhalle das größte Papierschiff der Welt gefaltet: 11,90 lang und 3,50 Meter hoch. Damit stand der nächste Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde fest.

Bislang hatte der gelernte Industriemechaniker aus Alpen mit Kugelbahnen kein Maß gekannt. Nun hat er auch mit einem weit filigraneren Werkstoff alles übertroffen, was es bislang an Papierschiffen gibt. Mit dem, was die meisten im Kindergarten für die Badewanne gefaltet haben, hat die Segeljacht aus reinem Zellstoff kaum noch was gemein. Das Schiff, das keinen Namen trägt, kann eine Vielzahl von den federleichten Winzlingen, die 57 mal kleiner sind als der Mammutnachbau, in sich aufnehmen, nur seetauglich, also schwimmen kann der riesen Kahn nicht.

Dennoch. Ganz ohne die kleinen, handlichen Faltmodelle ging's trotz der gigantischen Dimensionen beim Weltrekordversuch nicht. Beier erläuterte anhand des Mini-Formats seinen Leuten zwischendurch immer wieder, wie gefaltet werden muss. Da muss jeder Handgriff passen, weil sonst auch gestandene Männer in den zwölf Meter langen Bahnen ins Straucheln kommen können. "Es darf beim Falten, Knicken und Schieben nichts verheddern, sonst ist die gesamte Arbeit umsonst gewesen und der Weltrekord geplatzt", so der Kapitän.

Am Ende wurden Maß genommen, dokumentiert und fein säuberlich beglaubigt: Baupläne und Fotos gehen jetzt an die Redaktion des Guiness Buch der Rekorde. Die entscheidet, ob der Rekord offiziell anerkannt wird. Die bisherige Bestmarke, die der Tanker aus der Reederei in Alpen verdrängen will, liegt bei einem Schiffsbauer in Finnland, der mit einer Länge von 10,03 Meter notiert ist.

Dass sein Weltrekord trotz eines kleinen Kniffs seine Anerkennung bekommt, davon ist der erfahrene Bestmarken-Konstrukteur felsenfest überzeugt. Damit das Segel am Ende schön in Form blieb und die Spitze nicht hängenließ, hatte Beiers Team eine Stehhilfe aus Holzlatten zusammengezimmert. "Nur für die Optik", so der Baumeister, dem die schrecklich große Familie Wollny, bekannt aus RTL II, bei der Rekordarbeit zugesehen hatte. Klaus-Peter Beier hat nicht nur den Rekord, sondern auch die Zusage aus Oberhausen mitgebracht, dass die Arbeit nicht umsonst gewesen ist. Merlin Entertainment, Betreiber des Abenteuerparks Sealife, werde über seine Charity-Organisation einen Scheck ausstellen. Damit wollen sie den Weltrekordler unterstützen, der durch sein Engagement rheumakranken Kindern hilft.

Was aus seinem No-Name-Schiff wird, weiß der Käpt'n nicht: "Wird wohl entsorgt." Kein Problem. "Ist zu 100 Prozent aus recycelbarem Material." Dieser Weltrekord setzt auf Nachhaltigkeit.

(RP)
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