Rheinberg Großartiges Konzert mit Klaus Mertens

Rheinberg · Der Bassbariton war gemeinsam mit Susanne Rohn an der Orgel Höhepunkt der Konzertsaison der Musikalischen Gesellschaft.

 Einen besonderen musikalischen Genuss bot Bassbariton Klaus Mertens, der auf den internationalen Bühnen zu Hause ist.

Einen besonderen musikalischen Genuss bot Bassbariton Klaus Mertens, der auf den internationalen Bühnen zu Hause ist.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Am Ende des Konzertes standen 200 Besucher auf, drehten sich in der Kirche St. Peter um, um hinauf zur Orgelbühne zu schauen. Sie bedankten sich mit langem Applaus bei Bassbariton Klaus Mertens und Organistin Susanne Rohn. Einige riefen sogar "Bravo", was bei Konzerten in Rheinberg nicht an der Tagesordnung ist. Schließlich hatten sie ein großartiges Konzert erlebt, das Höhepunkt der Konzertsaison der Musikalischen Gesellschaft Rheinberg und der Rheinberger Abendmusik war.

Denn wann kommt schon einmal ein Sänger nach Rheinberg, der sonst auf den großen Bühnen dieser Welt zu Hause ist? Ein Sänger, der sonst mit den berühmten Orchestern auftritt, beispielsweise den Berliner Philharmonikern, dem Amsterdamer Concergebouw-Orchester oder dem Chicago Symphony Orchestra. Ein Sänger, der sonst mit den großen internationalen Dirigenten zusammenarbeitet wie Nikolaus Harnoncourt, Gary Bertini oder Kent Nagano.

Ein ganzes Jahr Vorlaufzeit gab es, bis er und sein Bruder, der Rheinberger Herbert Mertens, ein Loch in seinem Terminkalender gefunden hatten. So kehrte der gebürtige Klever an den Niederrhein zurück.

Im ersten Teil des Konzertes "Cantabo Domino" präsentierte Klaus Mertens Lieder und Ausschnitte aus Orationen barocker Komponisten.

Vor dem Altar stehend und von Susanne Rohn an der Truhenorgel begleitet, setzte er die ganze Luft unter dem gotischen Gewölbe in Schwingung, mal leise und sanft, mal laut und kraftvoll. Mit dieser Schwingung transportierte er die Stimmung der Stücke, mal das Liebliche wie bei "Süßer Christ" von Christoph Bernhard, mal das Erhabene wie bei "Brunnquell aller Güter" von Johann Sebastian Bach. Dabei schwang seine Stimme so elegant wie ein junges Reh, das durchs Unterholz springt, auch wenn sie schon 66 Jahre so vibriert.

Im zweiten Teil des Konzertes sang der Bassbariton geistliche Stücke spätromantischer Komponisten. Auf der Orgelbühne, von Susanne Rohn diesmal an der Hauptorgel begleitet, erfüllte er erneut das Gotteshaus mit himmlischen Klängen, zum Beispiel mit dem Lied "Ich sehe Dich in 1000 Bildern" von Max Reger oder mit "Hospodin just muj pastyr" von Antonin Dvorak. Dieses "Der Herr ist mein Hirte" aus Psalm 23 gehört zu den "Biblischen Liedern" des böhmischen Komponisten, die Klaus Mertens zusammen Susanne Rohn, die Organistin in Bad Homburg und Dozentin an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz ist, auf einer CD eingespielt hat.

Als der lang anhaltende Applaus verklungen war, bedankten sich die beiden mit dem "Ave Maria" von Franz Schubert. Die 200 Besucher wünschten sich nichts mehr als ein Wiederkommen.

(got)
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