Rheinberg Grüne arbeiten mit Bürgern in einer Verkehrs-AG

Rheinberg · Die Rheinberger Bündnisgrünen wollen verkehrspolitische Themen stärker ins Visier nehmen. "Dazu haben wir eine Arbeitsgemeinschaft (AG) gegründet", sagt Fraktionsvorsitzender Jürgen Bartsch. Und zwar keine fraktionsinterne, sondern eine, der sich auch Bürger angeschlossen haben und auch weiterhin anschließen können, die nicht zur Partei gehören. So wie Rainer Frericks aus Millingen. Frericks engagiert sich bereits in der Millinger Bürgerinitiative Alpener Straße (gegen die Verkehrsbelastungen an der Kreisstraße), legt aber Wert darauf, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun habe.

Im ersten Angang befasst sich die AG mit Lärm. "Lärm ist eine moderne Geißel, die von immer mehr Menschen als eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität betrachtet wird", so Bartsch, der den 2009 aufgestellten Rheinberger Lärmaktionsplan bemängelt: "Er hatte sich ausschließlich mit der A57 sowie der B57 und der L137 befasst. Man kam zu dem Ergebnis, dass nur entlang der L137 (ehemals B57) einzelne Gebäude betroffen sind. Konkrete Maßnahmen sind aus dem Plan nicht hervorgegangen. Das ging nach dem Motto: Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben. Dabei haben wir in Rheinberg schon erhebliche Beeinträchtigungen."

Auch dadurch, so glaubt Bartsch, dass sich Rheinberg zunehmend zu einem Logistikstandort entwickle (Aldi, Amazon, DHL) - "und Logistik läuft nun einmal nur über Verkehr".

"Es müssen Maßnahmen ergriffen werden", betont auch Rainer Frericks. "Die Belastung für die Menschen muss so gering wie möglich gehalten werden und man muss analytisch vorgehen, um den Lärm minimieren zu können." Als Beispiel führt der Millinger das Neubaugebiet Moerser Straße an. Lärmschutzwände reichten in solchen Gebieten nicht aus, man müsse auch Straßen (im konkreten Fall also B510 und L137) mit Flüsterasphalt ausstatten - spätestens bei der nächsten Sanierung. Eine weitere Möglichkeit sei, die zulässige Geschwindigkeit zu reduzieren.

Zunächst müsse man die Lage in Rheinberg ermitteln: Es soll also festgestellt werden, wo nachgebessert werden muss. Jürgen Bartsch: "Wir möchten dazu einen externen Gutachter beauftragen, auch wenn das Geld kostet. Denn wir wollen ein positives Ergebnis für die Bürger erzielen, Gesundheitsvorsorge und Lebensqualität stehen für uns im Vordergrund."

Besser als die Stadt Rheinberg habe sich die Gemeinde Alpen beim Lärmaktionsplan positioniert. Bevor der 2012 aufgestellt wurde, so Bartsch, habe es Workshops mit Bürgerbeteiligung gegeben.

Das nächste Treffen der Grünen-AG findet am Freitag, 6. März, um 18 Uhr, im Stadthaus, Raum 136, statt. Wer mitmachen möchte oder Fragen hat, kann sich unter Telefon 02843 1384 oder per Mail bei krause-bartsch@gmx.de melden.

(RP)
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