Rheinberg Gruß aus der Grube

Rheinberg / BORTH / WALLACH · Vier Vorstandsmitglieder der KAB Borth-Wallach restaurierten eine alte Bergwerkslore. Das Transportgerät steht nun am Ortseingang von Wallach und dokumentiert die Verbundenheit mit dem esco-Salzschacht.

Solvay gehört seit Jahrzehnten genau so zu Rheinberg wie der bekannte Kräuterlikör oder die "Rhinberkse Jonges". Und auch wenn der Solvay-Ableger Schacht Borth mittlerweile zur "european salt company" (esco) wurde, ist das Salzbergwerk noch immer ein bedeutender Arbeitgeber an Wirtschaftsstandort Rheinberg.

Tradition erhalten

Die Verbundenheit, die viele Rheinberger mit "ihrem" Salzbergwerk haben, hat nun in Form einer Salzlore Ausdruck gefunden, weithin sichtbar am Ortseingang von Wallach. An der Grenze zwischen Borth und Wallach steht die Bergwerkslore, wunderschön restauriert und eingeweiht von der KAB. "Gerade weil viele unserer Väter, Freunde oder auch Mitglieder selber viele Jahre im Bergwerk gearbeitet haben, war es uns als Stimme der Arbeiter so wichtig, diese Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen und ein Stückchen Tradition zu erhalten", erklärt Carsten Breznikar von der KAB. Er hatte mit drei weiteren Vorstandsmitgliedern die Restauration übernommen.

Garage wurde zur Werkstatt

Die Idee, einen Teil der Geschichte des Salzabbaus öffentlich auszustellen, reifte bei den KAB-Mitgliedern schon seit Jahren — seit der Zeit, als der Wappenbaum in Borth aufgestellt wurde. "Doch bis der Kontakt zur esco hergestellt war, bis wir eine Lore — von denen viele auf dem Werksgelände vom Zahn der Zeit zernagt werden — in die Garage unseres Vorstandmitglieds Alwin Ulrich zur Restauration bringen konnten, verging viel Zeit", so Breznikar weiter. Im September 2008 konnte endlich eines der rostigen Transportmittel, mit denen bis Anfang der achtziger Jahre noch unter Tage Salz transportiert wurde, dorthin geschafft werden. Der nahende Winter verzögerte die Arbeiten. Nachdem durch die Firma Cryosolutions der grobe Rost entfernt war, hieß es wochenlang immer wieder durchdringenden Rost in mühsamer Handarbeit zu entfernen. "Und das alles nach Feierabend", so Breznikar, denn drei der vier "Restauratoren" Breznikar, Ulrich, Helmut Steinitz und Heinz van Haren sind berufstätig. In rund 200 Arbeitsstunden wurde so Dienstag und Freitag Nachmittags geschmirgelt, ausgebessert, doppelt grundiert und mit Speziallack gestrichen, bis die Lore den Weg zu ihrem neuen Standort in Wallach finden konnte. Die künstlerische Gestaltung mit neuem Schriftzug und Emblem übernahm der Wallacher ehemalige Schildermaler Theo Jackowiak.

Bei strahlendem Sonnenschein wurde unter reger Anteilnahme der Bürger beim Frühschoppen die Lore auf ihrem von der Stadt Rheinberg zur Verfügung gestellten Platz ihrer neuen Bestimmung übergeben.

(RP)
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