Rheinberg Güllethema schlägt weiter "hohe Wellen"

Rheinberg · Bei der Mitgliederversammlung der Rheinberger Grünen stand erneut das Thema Gülle im Mittelpunkt.

 Gülle ist und bleibt weiter ein Reizthema und wurde auch bei der Mitgliederversammlung diskutiert.

Gülle ist und bleibt weiter ein Reizthema und wurde auch bei der Mitgliederversammlung diskutiert.

Foto: Bsen

Die Rheinberger Grünen hatten zur Jahreshauptversammlung in den Schwarzen Adler nach Vierbaum eingeladen. Gut anderthalb Stunden stand die Nachbetrachtung der sogenannten "Gülleveranstaltung" im Mittelpunkt, die Anfang Februar in Eversael stattgefunden hat. Eine sehr üppige Veranstaltung, auf der mit Landwirten kontrovers diskutiert wurde, hieß es aus Grünen-Kreisen.

Wochen später sorgt das heikle Thema erneut für Gesprächsstoff, wie auch Grünen-Ratsfrau Ulla Hausmann-Radau in der Versammlung berichtete. Mittlerweile habe sie Anfragen vom WDR, der der Güllverordnung, dem Im- und Export von Gülle und dem EU-weiten Transport auf der Spur ist. "Das Thema schlägt hohe Wellen", sagt Ulla Hausmann-Radau.

Eingeladen hatten die Grünen die Landwirte Hermann Barten und Hans-Dieter Scheepers. "Mich hat die Versammlung in Eversael richtig schockiert", sagte Barten im Rückblick. Damit sprach er auch die mangelnde Information der Öffentlichkeit über Gülle und ihre Verwendung der Landwirtschaft an. Gülle werde nicht willkürlich auf die Felder ausgebracht. "Heute ist alles reguliert", sagte Barten. Ihm lag viel daran, die Sicht eines landwirtschaftlichen Betriebes darzustellen. Daher hatte er dem Grünen-Vorstand den nochmaligen Austausch, diesmal bei der Jahreshauptversammlung, vorgeschlagen.

Während es in Eversael unter anderem über begleitende Phänomene wie Geruchsbelästigung ging, kritisierte Barten in Vierbaum, dass Bauern von der Öffentlichkeit ständig an den Pranger gestellt würden. "Heute dreht sich alles um den Gestank, an dem alles andere aufgehängt wird. Da wird dann gleich über einen ganzen Berufsstand hergezogen", sagte Barten. Hans-Dieter Scheepers erläuterte, unter welchen Bedingungen, Vorgaben und Dokumentationspflichten Landwirtschaft heute betrieben wird. Schnell führte die Diskussion zu Themen wie Grundwasserbelastung, Massentierhaltung, Verbraucherverhalten beim Kauf von billigem Fleisch und bäuerliche Erwerbssituation.

Grünen-Ratsfrau Ulla Hausmann-Radau fasste die Position der Grünen zusammen. Sie forderte mehr Rechte für Anwohner in ländlichen Gebieten und Abstandsflächen, um Geruchsbelästigungen durch Gülle zu minimieren. Gülle-Importe aus den Niederlanden sollten gestoppt werden. Sie plädierte für geschlossene Kreisläufe.

Im weiteren Sitzungsverlauf entlastete die Versammlung den Vorstand. Peter Mokros, Ortsverbandsvorsitzender, berichtete über Veranstaltungen im letzten Jahr. Simon Thölke stellte die weiteren Termine vor. So werden die Grünen am Dienstag, 31. März, beim Wochenmarkt auf dem Rheinberger Lindenplatz am Nachmittag Ostereier verteilen. Am heutigen Samstag, 20.30 bis 21.30 Uhr, heißt es "Licht aus" bei der weltweiten Aktion "Earth hour". Die Grünen laden zum Treffen bei Kerzenschein zwischen Altes Rathaus und Stadthaus ein. Geplant ist die Teilnahme am weltweiten Aktionstag gegen das Freihandelsabkommen mit einer Unterschriftensammlung. Stichwort Bürgermeisterwahl im September: Ihren Kandidaten stellen die Grünen am 24. April vor.

(sabi)
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