Rheinberg Gute Werbung für gesundes Fastfood

Rheinberg · Borther Montessori-Schüler entwickelten eine pfiffige Kampagne, die Obst und Gemüse appetitlich in Szene setzt.

 Die Schüler der Klassen 7 und 8 des Wahlpflichtfachs Kunst mit Leiterin Edith Beck-Kowolik (re.). Die Schüler haben Plakate entworfen. Leon, Nele und Yannic (vorne v. l.) zeigen, dass auch eine fruchtige Melone ein leckerer Pausensnack sein kann.

Die Schüler der Klassen 7 und 8 des Wahlpflichtfachs Kunst mit Leiterin Edith Beck-Kowolik (re.). Die Schüler haben Plakate entworfen. Leon, Nele und Yannic (vorne v. l.) zeigen, dass auch eine fruchtige Melone ein leckerer Pausensnack sein kann.

Foto: Armin Fischer

Die Weihnachtszeit ist verführerisch: Überall locken Teller mit Süßem. Da ist es schwer, standhaft zu bleiben, und ohne Reue durch die festlichen Tage zu kommen. Aber mal ehrlich: Viel schwerer wiegen - und das im wahrsten Wortsinn - die Essgewohnheiten während des restlichen Jahres: Döner, Currywurst, Chips und Schokoriegel - es schmeckt gut und geht so herrlich schnell. "Nicht zuletzt ein Zuviel an Fastfood trägt dazu bei, dass viele Kinder übergewichtig sind und an Diabetes erkranken", ist Edith Beck-Kowolik, Kunstlehrerin an der Borther Montessori-Schule, überzeugt und greift diese Problematik im Rahmen des Kunstunterrichts auf.

Warum also nicht gesundes "Fastfood" genauso kreativ bewerben wie Burger und Co.? Adressat: Kinder und Jugendliche. Unter dem Arbeitstitel "Powerfastfood" haben 13 Schüler der Klassen 7 und 8 kräftig die Werbetrommel für Obst und Gemüse gerührt. Ohne den ernährungspädagogischen Zeigefinger zu heben, sondern mit Slogans und Bildern, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. "Wir wollen Fastfood nicht verteufeln, sondern Appetit auf ausgewogene Ernährung machen", betont Edith Beck-Kowolik.

So wurde der Klassenraum im letzten Halbjahr kurzerhand zur "Werbeagentur" umfunktioniert. Dort wurde die Kampagne vom gemeinsamen Brainstorming über die grafische Ausgestaltung am PC bis zur Marktpräsentation umgesetzt. Jeder Schüler hat dabei seine eigene Postkarte mit ausgesuchtem Obst oder Gemüse entworfen; ergänzt wird die Kartenserie mit verschiedenen Postern.

"Saftig zum Reinbeißen" heißt es bei Nele. Auf der Karte im DIN Lang-Format prangt eine saftige Birne vor einem Birnbaum. "Birnenmeer" steht darunter, und eine Art Facebook-Daumen signalisiert: I like - das mag ich. Obst und Gemüse isst die Zwölfjährige übrigens aus Überzeugung. "Weil's einfach schmeckt", sagt sie. Am liebsten greift sie zu Weintrauben, Gurken und Paprika. Vor allem das Fotoshooting sowie die Bildbearbeitung am PC hat Nele gut gefallen. "Die technische Seite hat Spaß gemacht", sagt sie. Das sieht Mitschüler Keanu (12) ähnlich. Im Mittelpunkt seiner Werbekarte: eine Kirsche.

Die Werbekarten werden übrigens zum Stückpreis von zwei Euro verkauft. Der Erlös geht an den Diabetiker-Treff Rheinberg. Bislang sind rund 85 Euro zusammengekommen.

"Im nächsten Halbjahr geht es im Kunstunterricht um 'laufende Bilder'", verrät Beck-Kowolik. Daher steht am 16. Dezember ein Besuch beim WDR auf dem Plan.

(RP)
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