Rheinberg Hans Broens regiert weiter Budbergs Schützen

Rheinberg · Eigentlich wollte der amtierende König nur mitschießen, um den Wettkampf spannend zu machen.

Pünktlich um 11.45 traten die Mitglieder des Bürgerschützenvereins Budberg auf dem Marienplatz an. Mit dem traditionellen Königsschießen auf dem Schießstand neben dem Vereinsheim an der Rheinkamper Straße folgte gleich zu Beginn der Höhepunkt des diesjährigen Schützenfestes. Bevor der Nachfolger des amtierenden Königs Hans Broens ermittelt wurde, stand das Preisschießen auf dem Programm.

Eingeleitet wurde dieses durch die Ehrenschüsse des Regenten sowie Rheinbergs stellvertretender Bürgermeisterin Karin Winkel, der Landtagsabgeordneten Marie Luise Fasse, Ortsvorsteherin Ursula Kuhlmann, Pfarrer Thorsten Diesing und Kaplan Kumat Kakumanu. Der Geistliche der St.-Peter-Kirchengemeinde bewies mit seiner Ansprache an die Schützen Humor: "Ich habe heute ein Paar getraut, das sich beim Schützenfest kennengelernt hat. Ich bin bei jedem Schützenfest dabei - mir ist das noch nie gelungen."

Danach eröffneten die 17 Grenadiere der Bürgerschützen das Preisschießen auf den erstmals von Klaus Rück gefertigten Holzvogel, gefolgt von 50 Schützen des 200 Mitglieder starken Vereins. Den ersten Preis sicherte sich dabei Klaus Lorenz mit dem 251. Schuss. Willi Meins holte den Reichsapfel von der Stange und gewann damit den zweiten Preis. Der dritte Preis (Zepter) ging an Elvira Köhnen, die Preise vier und fünf (Flügel) holten Edith Justen und Joachim Sy.

Kurz darauf hieß es dann "Königsaspiranten vortreten." Hans Broens, Vorsitzender der Budberger Bürgerschützen, hatte schon lange vorher ein ungutes Gefühl gehabt. Kein Wunder, ist Broens doch nur deshalb noch König, weil sich vor zwei Jahren kein Nachfolger finden lassen wollte. "Notfalls hänge ich halt noch mal zwei Jahre dran, aber dann ohne Thron und nur für Repräsentationszwecke", erklärte er vor diesem Hintergrund.

Dabei ist der Weg auf den Budberger Thron allen zugänglich, versichert Grenadierhauptmann Achim Lorenz in Anspielung auf den muslimischen Schützenkönig Mithat Gedik aus Werl: "Wir sind ein weltoffener Bürgerschützenverein, bei uns darf jeder König werden, gleich welcher Hautfarbe oder Religion."

Was dann aber passierte, damit hatte an diesem Tag wohl niemand gerechnet. Mit Thomas Hundtke meldete sich zwar ein Aspirant für den Königstitel - Hans Broens jedoch reichte das nicht: "Ich wollte nur mitschießen, um es spannend zu machen. Aber dann ist der Vogel plötzlich gefallen, das ist wirklich dumm gelaufen."

Somit heißt es beim Bürgerschützenverein Budberg auch in diesem Jahr wieder: Der König bleibt König. Und der heißt weiterhin Hans Broens.

(erko)
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