Rheinberg Harmonische Advent-Einstimmung

Rheinberg · Der Männergesangverein Borth gab ein festliches Konzert in der Pfarrkirche St. Evermarus.

Advent ohne Chormusik ist für viele Menschen undenkbar. Wenn man selbst nicht in dieser Zeit am Chorsingen beteiligt ist, so sind es die Freunde. Man geht ins Chorkonzert und lauscht dort der harmonischen Adventsmusik.

Voll besetzt war die Pfarrkirche St. Evermarus beim festlichen Konzert, zu dem der Männergesangverein Borth 1922 eingeladen hatte. Mehr als 40 Männerstimmen aus Borth, Millingen, Orsoy und Xanten, die Solisten Farah Otten (Sopran) und Thomas Hamela (Violine) sangen und spielten unter der Leitung von Dennis Kittner vertraute sowie nicht alltägliche adventliche Musik.

Der Vorsitzende Franz Trapp begrüßte die Gäste, und Pfarrer Wim Wigger las zur Einstimmung eine humorige Weihnachtsgeschichte. Diszipliniert begann das Chorkonzert mit dem "Trommellied" (Little Drummer Boy), einem amerikanischen Weihnachtslied, dessen Version die Trapp Family Singers Mitte der 1950er Jahre bekannt gemacht hat. In den eingängigen Liedern "Wenn die Weihnachtsglocken läuten" und der "Christ Rose" verfügte der Dirigent über einen Chor mit kraftvollen, geschmackssicher konturierten Stimmen von Charakter und Präsenz.

In den liturgischen Sätzen des "Sanctus, Sanctus" und dem "Heilig, heilig" von Hoch, Schubert und Silcher agierten die Männer agil, sprachaktiv und ausgewogen. Der Chorsatz "Hymne an die Nacht", dessen musikalische Idee dem zweiten Satz der im Jahre 1807 veröffentlichten Klaviersonate Nr. 23 "Appassionata" von Ludwig van Beethoven entstammt, gab dem ambitionierten Chor reiche Möglichkeiten zur Entfaltung. Eine deutliche Sprache ging insgesamt Hand in Hand mit einer überzeugenden Artikulation und angemessenen Dynamik. Das emotionale "Jerusalem", ein Lied von Stephen Adams, zeigte deutlich die Wandlungsfähigkeit und Flexibilität der Männerstimmen.

In der bei diesem besonders gefühlsstarken Werk notwendigen Bariton-Solostimme agierte Günter Birk gestalterisch authentisch und intonatorisch sicher.

Die Sopranistin Farah Otten erfreute mit ihrer klaren, anrührend warmen Stimme im Winterlied "Leise rieselt der Schnee". Das "Ave Glöcklein", ein besinnlicher Chorsatz, beeindruckte mit stimmlicher Ausgewogenheit. Klare reine Tenorstimmen, klangvolle Bässe und ein glänzender Sopran harmonierten bestens miteinander.

Violinist Thomas Hamela und Dennis Kittner an der Orgel gaben mit "Ombra mai fu" von Händel und dem "Largo Es-Dur" von Vivaldi einen Einblick in bekannte Werke, die gerade in der Vorweihnachtszeit häufig zu hören sind.

Mit dem gemeinsam gesungenen Schlusslied "Macht hoch die Tür" endete ein gelungenes Konzert, das mit viel Beifall für die Akteure belohnt wurde.

(USP)
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