Rheinberg Heute steht die Leber im Mittelpunkt

Rheinberg · Der Rheinberger Arzt Dirk Oetelshoven gestaltet in seiner Praxis heute einen Aktions- und Informationstag rund um die Leber. Damit möchte er die Menschen für die unterschiedlichen Erkrankungen dieses wichtigen Organs sensibilisieren.

 Dirk Oetelshoven untersucht die Leber seiner Patientin Christina Matenar durch Ultraschall. In seiner Praxis gibt es heute viele Informationen zu dem sensiblen Organ.

Dirk Oetelshoven untersucht die Leber seiner Patientin Christina Matenar durch Ultraschall. In seiner Praxis gibt es heute viele Informationen zu dem sensiblen Organ.

Foto: Armin Fischer

Anlässlich des 15. Deutschen Lebertags bietet der Internist Dirk Oetelshoven in seiner hausärztlichen Praxis am Kirchplatz heute von 8 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr die Möglichkeit, sich unter anderem über Funktionen und Erkrankungen der Leber zu informieren.

Der Mediziner lädt mit seinem Praxis-Team zum Quiz rund um die Leber und bietet mit Hilfe von moderner Computertechnik Infos über die Leber. Außerdem werden mit einem Fragebogen unter anderem zu Ernährung, Sport, Beruf, Familie und Vorerkrankungen Risikopatienten ermittelt. "Bei Verdachtsfällen wird dann auch ein Ultraschall gemacht bzw. es werden nach einer Blutabnahme die Lebewerte ermittelt", erläutert der Arzt. Mit dem Angebot richtet sich seine Praxispatienten, sondern an alle Interessierten. Er möchte die Menschen sensibilisieren und damit die Leber aus dem sprichwörtlichen Abseits holen.

"Ohne Leber geht es nicht", bringt es Dirk Oetelshoven, seit einem Jahr auch Hepatologe, auf den Punkt. Das zentrale Körperorgan erfüllt drei wichtige Funktionen: Es ist zuständig für die Bildung von Transporteiweißen und Anti-Körpern zur Infektabwehr, für die Speicherung von Zuckern und Fetten sowie für die Entgiftung. Die Leber leistet also Enormes. Dennoch wird sie von den meisten Menschen eher stiefkindlich behandelt. Das liegt an der "Tücke" des Organs. "Die Leber entwickelt zunächst keinerlei Symptome", erläutert Dirk Oetelshoven. Der falsche Schluss, der nur allzu oft gezogen wird: keine Schmerzen, keine Erkrankung.

Doch der 50-jährige Arzt kennt einen weiteren Grund, warum Lebererkrankungen ein Tabuthema sind: "Diese werden fälschlicherweise allein mit Alkoholismus oder Drogenkonsum in Verbindung gebracht." Dabei gibt es neben Alkohol bedingten Leberkrankheiten zahlreiche andere Gründe, die dem Organ schwer zusetzen können. "Auch Diabetes, Übergewicht und Medikamente können zur Fettleber und in Folge zur Leberentzündung und -zirrhose führen", erläutert Oetelshoven. Eine Wohlstandserkrankung, die auf dem Vormarsch ist. Bereits jetzt leiden schätzungsweise 15 bis 40 Prozent der Bevölkerung an einer Fettleber. Tendenz steigend. "Hier kann man mit einer gesunden Lebensweise und einer maßvollen Gewichtsreduktion vorbeugen", lautet der Rat des Arztes.

Die infektiösen Leberentzündungen Hepatitis A,B und C sowie Autoimmunerkrankungen und genetische Erkrankungen des Organs. können hingegen altersunabhängig jeden treffen. Impfungen existieren lediglich gegen Hepatitis A und B.

(RP)
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