Alpen Historischer Schatz gesichert

Alpen · Schmiedmeister Johannes Peters überreicht Geschichtsverein alte Dokumente.

 Johannes Peters, Robert Moog vom Verein für Geschichte, Stefani Koerfer und Sabine Langenberg (beide Volksbank Niederrhein) mit den Unterlagen.

Johannes Peters, Robert Moog vom Verein für Geschichte, Stefani Koerfer und Sabine Langenberg (beide Volksbank Niederrhein) mit den Unterlagen.

Foto: Privat

Im Zeitalter moderner Medien sind historische Papierdokumente, die über 100 Jahre alt sind, eine besondere Rarität. "2,00 Reichsmark für vier Pferdestriegel" - Dieser Preis und viele andere interessante Informationen gehen aus den historischen Unterlagen der Dorfschmiede Peters in Menzelen hervor. Schmiedemeister Johannes Peters überreichte Stefani Koerfer und Sabine Langenberg von Zweigstelle der Volksbank Niederrhein in Menzelen und Robert Moog, Vorsitzender des Vereins für Geschichte und Brauchtum, die wertvollen Geschäftsbücher der Schmiede aus den Jahren ab 1903.

Zudem veranschaulichen alte Auftragsbücher, historische Kassenbücher, Hefter mit Rechnungen und Quittungen sowie ein nostalgischer Meisterbrief der Handwerkskammer detailliert die Geschichte der Dorfschmiede, geben fundierte wie spannende Rückschlüsse auf den Arbeitsalltag und das Leben auf dem Land.

Der Zahn der Zeit hat an den Papierdokumenten genagt, die zukünftig in einer Vitrine ausgestellt werden sollen. "Dank einer großzügigen Spende der Volksbank Niederrhein können einige gut erhaltene Exemplare zur Aufarbeitung in die Papierrestaurierungswerkstatt des Stadtarchivs in Wesel gegeben werden", so Robert Moog.

"Mit Gott fang an, mit Gott hör' auf, das ist der beste Lebenslauf" - Diese gottgläubige Lebensweisheit war die Basis der grundsoliden Firmenphilosophie in der Dorfschmiede und ist auf der ersten Seite der Geschäftsbücher in akkurater Handschrift manifestiert. Den Dokumenten ist zu entnehmen, dass Johann Theodor Peters (1852 - 1936) sich als Schmiedemeister in Menzelen selbstständig gemacht hatte. In Schriftform liegt auch das Arbeitsbuch von Gerhard Hubert Peters (1886 - 1983) vor, der den Schmiedebetrieb in der zweiten Generation als Schmiedemeister fortführte.

Anhand von Kassenbüchern ist nachgewiesen, dass vorrangig Ackerpferde für die Feldarbeit mit Hufeisen beschlagen wurden. Zudem fertigte man Eisenbänder für die Holzräder von Karren und Wagen an. Die lückenlosen handschriftlichen Aufzeichnungen verweisen auch auf die Namen einer Vielzahl von Lehrlingen, die dort ausgebildet wurden.

(RP)
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